Endlich: Immer wieder hat das Land am Nil in den letzten Monaten Demonstrationen gegen das Regime erlebt, etwa im Fall des jungen von der Polizei in Alexandria auf offener Straße erschlagenen Ägypters Khaled Said.
Mit dieser Einseitigkeit soll jetzt Schluss sein. Ägyptens aufmüpfige Oppositionelle und Dissidenten bekommen auf der Straße Konkurrenz.
Eine Facebook-Gruppe mit dem Namen „Die 4. Mai-Bewegung“ ruft zu einer Demonstration zur Unterstützung des seit fast drei Jahrzehnten regierenden Präsidenten Hosni Mubarak auf. Marschiert werden soll am 14. Oktober, quer durch die Kairoer Innenstadt.
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Der Name der neuen Gruppe, die sich selbst als „unabhängig und patriotisch“ bezeichnet, bezieht sich übrigens phantasievoll auf Mubaraks Geburtstag. Deren Unterstützung wird übrigens gleich auf die ganze Familie ausgeweitet. Denn im Falle, dass der 82jährige Honsi Mubarak nächstes Jahr nicht zu den Wahlen antritt, will die neue Gruppe, mit ihren 918 Mitglieder, dessen Sohn Gamal als Kandidaten unterstützen.
Auf der Facebook-Seite heißt es:
„Präsident Mubarak hat bewiesen, dass er ein Sicherheitsgarant für das Land ist und ein wahrer Wächter über dessen Demokratie“ (!!?!!)
Und weiter heißt es dort:
“Er ist der Vater aller Ägypter und aus diesem Grund unterstützen wir ihn, um zu sagen: Ägypten braucht deine Weisheit“
Einer der Administratoren der Facebook-Seite ist der Fabrikbesitzer Wael El-Toukhy. Der hat seinen 1300 Mitarbeitern für den Tag der Unterstützungsaktion gleich einmal freigegeben und ein paar Busse zur Verfügung gestellt, um sie zur Demonstration zu karren.
Die andere Seite schläft natürlich auch nicht. Sie hat bereits eine neue Facebook-seite gegründet mit dem Titel: „Am 4. Mai tragen wir alle schwarz“.