vonMartin Kaul 28.01.2010

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Werte Warnende,

mit einem dicken Auftritt wollen sich die Studierenden aus dem Winterschlaf zurückmelden. Nachdem Sie kampfesmutig in die Weihnachtsferien gezogen waren und manche sogar über Sylvester in vertrödelten Hörsälen aushielten, ist es leise geworden an der Bildungsstreik-Front. Dabei hatte die stoische Ruhe der letzten Retter etwas so sympathisches. So gern habe ich in den Weihnachtstagen den Text der Kolleginnen Emilia und Margarete gelesen. Sie hatten beschrieben wie kompliziert es werden kann, wenn Mama extra zum Hörsaal-Weihnachtsfest nach Berlin anreist – und dann ihr Maggifix nicht vegan genug ist. Meine Lieblingsstelle:

Die Stimmung am Tisch ist entspannt. Man spricht über Foucaults „Ordnung der Dinge“, die Zukunft des Bildungsstreiks und unterschiedliche Tofu-Sorten.

Dazu war nun viel Zeit. Die Tofu-Sorten sind natürlich noch längst nicht ausdiskutiert. Doch zunächst stellt sich eine viel wichtigere Frage: Wird es in diesem Jahr nochmal was mit dem Bildungsstreik? Oder kommt jetzt das große Gähnen?

Die Studierenden zumindest mobilisieren kräftig. Am Samstag ist in Frankfurt die erste große Studi-Demo in diesem Jahr. Ob es der Auftakt wird oder das Nachwort?

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=AdrRwxtjv78[/youtube]

Eins steht fest: Ein bisschen Mut werden sie, die sich für ihren Protest auch gerne mal beschimpfen lassen müssen, schon noch brauchen. Denn als nächstes stehen Klausuren und Semesterferien an. Und Annette Schavan hat für den April zum Bildungsgipfel eingeladen. Ganz gewieft: Dann sind für gewöhnlich die meisten Studierenden im Urlaub, Tiefschlaf oder bei der Arbeit. Ein bisschen Sonderschichten wird sie also schieben müssen, die neue Protest-Speerspitze. Oder ist schon Schicht im Schacht?

Freundlichst fragend, die Streikpolizei

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