vonImma Luise Harms 01.06.2012

Land Weg

Das Land ist Ressource und Erweiterungsgebiet für die Stadt, aber auch ihre bestimmte Negation. Grund zum Beobachten, Experimentieren und Nachdenken.

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Etwa 50 Menschen waren gestern in Strausberg bereit, den Schritt vom Gehweg auf die Straße zu machen, aus Solidarität mit dem “Horte”.

Anfang der 90er Jahre hatten Strausberger Jugendliche eine leerstehende Villa besetzt, um sie als Zentrum zu nutzen. Nach zähem Stellungskrieg hatte die Stadt ein nicht mehr genutztes Schulgebäude als Ersatz angeboten und die BesetzerInnen zum Abzug bewegt. Der Pachtvertrag, der damals mit dem Trägerverein abgeschlossen wurde, läuft Ende 2012 aus. Die BewohnerInnen befürchten drastische Mietsteigerungen oder andere Auflagen, die in bewegungsarmen Zeiten durchsetzbar erscheinen.
Vorbeugend und um die städtischen Verantwortlichen zu öffentlichen Äußerungen zu bewegen, zogen die Horte-BewohnerInnen und SympatisantInnen durch die Einkaufsstraße bis zur Stadtverwaltung.
Dort wurde buntes Treiben inszeniert. Sprühaktionen, Pflastermalen, Skateboard-Fahren, Kickern und ein Konzert. Also Jugendzentrum im öffentlichen Raum. Eigentlich gar nicht so schlecht.
Vor dem Amtseingang wurde ein ostentativer Verhandlungstisch aufgebaut, an dem nach einiger Zeit tatsächlich eine der zuständigen Stadtverwaltungsmitarbeiterinnen Plazt nahm und eine Weile auf die beiden Horte-Gesprächsbereiten einredete. Das wurde viel fotografiert. Auch von mir.
Aber die eigentlich herausgeforderte Bürgermeisterin kam nicht.

 

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