Wouter Limborgh, Strafjurist in den Niederlanden, sorgt für Verwunderung. Er promovierte mit einer Arbeit, in der er für die Beschneidung von Frauen plädierte – und erntete logischerweise Proteste. Das Algemeen Dagblad schreibt, dass in den Niederlanden jährlich 50 Frauen vornehmlich aus Somalia, Ägypten und dem Sudan beschnitten werden. Limborgh will nun, dass das bestehende Verbot der Genital-Verstümmelung abgeschafft werden soll. Seiner Meinung nach müsse die „kulturelle Freiheit“ der Menschen, die für die Beschneidung sind, gewährleistet werden.
Ein wunderlicher Standpunkt. Findet bsw. auch Geert van Dijk von der Ärzte-Organisation KNMG. Alle Formen „unnötiger Chirurgie bei Kindern schändet deren Rechte“. Die Patientenverenigung „Gynaecologie“ nennt den Vorschlag von Limborgh „lächerlich“. Das „Migrantenkenniscentrum Pharos“ sagt, dass Frauen-Beschneidung „zurecht als Schänding von Menschenrechten, Kinderrechten und Frauenrechten“ angesehen werde.