Die Kaki ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammt ursprünglich aus Zentralchina, wo man sie seit Urzeiten kultiviert und wo durch Kreuzungen mittlerweile über tausend verschiedene Arten existieren. Bald verbreitete sie sich in Japan, wo sie heute wie Äpfel und Mandarinen zum meistgegessenen Obst zählt. Und es sollte nicht mehr lange dauern, bis die Früchte auch im Westen, im Abendland, heimisch wurden.
Die tomatenähnliche Kaki hat viele Namen: Unter anderem wird sie chinesische- oder Dattelpflaume oder Japanischer Lotus genannt, mal Persimon, in einigen Regionen Palosanto, denn sie pflegt im November, zu Allerheiligen, zu reifen: „pa los santos“.
Heute ist die klassische tomatenrote weiche „caqui tomatero“ kaum noch zu sehen. Aufgrund ihres Tanningehalts ist sie nur im überreifen Zustand genießbar, dann aber ausgesprochen süß mit einem Geschmack nach Aprikose und einem leichten Tick Vanille. Der Verzehr des butterweichen Fruchtfleischs dieser Kaki kann aber wirklich zum Problem werden. Weshalb es am besten ist, die Früchte zu halbieren und auszulöffeln – oder einfach aus der Hand zu schlürfen. Die Kerne werden ausgespuckt.
Haufenweise ist jetzt die ebenso köstliche gelb-orange Persimon auf dem Markt. Wie die israelische Züchtung mit dem Namen Sharonfrucht – die, wenn man sie aufschneidet, in ihrem Innern einen hübschen Stern offenbart – verfügt die Persimone über ein festes Fruchtfleisch, das man mit oder ohne Schale wie einen Apfel verzehren kann. Deshalb eignen sich diese Früchte auch großartig für einen Fruchtsalat.
Die etwas kleinere und blassere Sharonfrucht kann aber bezüglich des Geschmacks der Persimone nicht das Wasser reichen.
In Spanien werden Kakis in Andalusien und – geschützt mit eigener Denominación de Origen „Kaki Ribera del Xúquer“ – in der Umgebung von L’Alcudia im Land Valencia angebaut. „Rojo Brillante“ nennt sich die autochthone Frucht, die in der Region Ribera del Xúquer ausgezeichnete Bedingungen vorfindet.
Kakis, egal in welcher Farbe und Form, gehören zu den gesündesten Früchten überhaupt. Kakifrüchte enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, liefern Energie und Nährstoffe.
Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Anteil an Provitamin A, weswegen sie als den Möhren gleichwertig zu betrachten ist.
In der Küche kommen die Früchte exotisch daher – in pürierter Form als Fruchtsauce zu Puddings, Cremes, als Kuchen oder im Obstsalat. Ein Püree aus Kaki harmoniert beispielsweise auch wunderbar mit Frischkäse (Requesón), Sahne und Joghurt, ergibt außerdem ausgezeichnete Marmeladen und ist ideal für Gelees.
Kakis lassen sich im Kühlschrank etwa zwei Wochen lagern. Bei Zimmertemperatur reifen sie jedoch rasch nach und sollten deshalb schnell verzehrt werden.
Kaki-Himbeer-Joghurt
Dieses Dessert wird als „Schlückchen“ (chupito) in kleinen Gläsern serviert.
Für 4 Port.: 1 Kaki, 1 griechischer Joghurt, 12 Himbeeren (auch gefroren), süßer Moscatel-Wein, Zucker, frische Minze
Die Kaki schälen, Kerne entfernen, wenn es sich um die weiche Sorte handelt, das Fruchtfleisch zur homogenen Masse mixen.
Etwas Minze klein hacken, mit dem Joghurt mischen, eventuell noch Zucker zufügen.
Die Himbeeren zehn Minuten mit Moscatel und etwas Zucker ziehen lassen.
Zuerst die Kakimasse auf die Gläschen verteilen, dann eine Lage Joghurt einfüllen, darauf die Himbeeren verteilen. Mit einem Minzblättchen garnieren.
Klassische Zubereitungsarten
Es gibt laut „Lexikon der Küche“ von Hering eine Reihe klassischer Zubereitungsarten:
Als Auflauf: Eine Zitronen-Auflaufmasse bereiten, die wird mit Kakipüree vermischt, das Ganze in eine Auflaufform gefüllt und gebacken. Zusätzlich zum Auflauf kann man noch eine Weinschaumsauce reichen.
Kalkutta: Der Deckel wird abgeschnitten, die Frucht ausgehöhlt, gefüllt mit Fruchteis aus dem Kaki- und Melonenfruchtfleisch, vermischt mit Ananaswürfelchen, Meringemasse obendrauf, auf gestoßenes Eis gesetzt, mit Puderzucker bestäubt, rasch unter dem Grill überbacken.
Cyrill: Deckel abschneiden, aushöhlen, das leicht zerdrückte Fruchtfleisch mit Bananen- und Ananaswürfeln vermischen, mit Zucker und Anislikör marinieren, mit einer dicken Aprikosensauce binden. Das Ganze wieder in die Frucht füllen, den Deckel aufsetzen und stark gekühlt servieren.
Delmonico: Deckel abschneiden, aushöhlen, füllen mit Sahneeis aus dem Fruchtfleisch, garniert mit Schlagsahne, vermischt mit Maronenpüree, in die Mitte wird eine kandierte Haselnuss gesetzt.
Auf Opernart: Der Deckel wird abgeschnitten, die Frucht ausgehöhlt, gefüllt mit halb Kaki- und halb Bananenpüree, vermischt mit Schlagsahne; garniert mit einer Rosette aus Schlagsahne, bestreut mit gestoßenem Krokant, stark gekühlt servieren.
Bon profit!