Der Philosoph auf dem Mainzer Bischofsstuhl hat seine Wette gewonnen: Karl Kardinal Lehmann hat in den vergangenen Tagen 100.000 Euro vom Chef der Landesbank Rheinland-Pfalz überreicht bekommen. Mit dem Geld aus den Geschäften der Bank mit einer sogenannten Dom-Anleihe soll die Domstiftung unterstützt werden, damit notwendige Sanierungsarbeiten an der Mainzer Bischofskirche vorangehen.
100.000 Euro, das ist sogar fast doppelt so viel wie Bischof Lehmann vor einigen Wochen mit den Bankiers vereinbart hatte. Damals war abgemacht worden, dass der Dombauverein das Agio aus einer 100 Millionen Anleihe bekommen sollte. Daraus wären bisher erst 56.000 Euro fällig gewesen.
Bankchef Friedhelm Plogmann ließ sich zum 1. Advent mit dem deutlich größeren Scheck jetzt gern in der Lokalzeitung abbilden und freute sich über den gelungenen PR-Coup. Und der Bischof freute sich sowieso.
Frau Prokop hätte das schon geahnt. Aber welche Kerzen will der Mainzer Bankiers an den kommenden Advent-Wochenenden noch abbrennen?
Ob die Anleger mit der Dom-Anleihe auch gewinnen, steht ohnehin noch in den Sternen. Sie setzen bei der Anlage darauf, dass der Dividendendax in den kommenden fünf Jahren schneller steigt, als der Dax selbst. Sollte das der Fall sein, bekommen sie entweder zehn Prozent nach einem Jahr, oder zwanzig nach zwei Jahren oder 50 nach fünf Jahren. Wenn sie die Wette verlieren bekommen sie nach fünf Jahren ihr Geld zurück – unverzinst.