vonsaveourseeds 14.04.2010

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Greenpeace Pflanzaktion
Greenpeace-Aktivisten als Kartoffel Gärtner, Foto: Greenpeace

“Beharrlichkeit bringt Heil”, pflegt das I Ging zu sagen. Unausstehlich wie sie nun mal sind, haben Greenpeace-Aktivisten heute erneut die Kartoffel-Frage gestellt: Auf  einem Acker, der eigentlich mit der Gentechnik-Kartoffel von BASF bestellt werden sollte, haben sie gentechnikfreien Ersatz ausgesät. Die Kartoffelschlacht geht weiter.Heute morgen haben sie erneut zugeschlagen. Auf einem von Windrädern eingerahmten Feld in Bütow an der Müritz erschienen sie mit Säcken voll Saatkartoffeln der Sorten Henriette und Eliane, die beide bestens für die Stärkeproduktion geeignet sind, und bestellten den Acker auf ihre Art. Ihre Sorten seien sogar noch ertragreicher als die gentechnisch veränderte “Amflora”, die der Gutsherr von Bütow hier eigentlich niederbringen will. “Amflora ist veraltet!” meint Agrarexperte Martin Hofstetter und fordert von Landwirtschaftsministerin Aigner, ihren Anbau so wie in Österreich kurzerhand wieder zu verbieten. Die Mehrheit der Bevölkerung haben sie mit dieser Forderung allemal hinter sich, möglicherweise sogar die der deutschen Landwirtschaftsminister, die sich in zwei Wochen in Plön treffen werden. Der mecklenburgische Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) fordert jedenfalls von Ilse Aigner (CSU) den Anbau zumindest solange zu verbieten wie keine konkreten Anbauregeln vorliegen und verweist auf nicht ausgeräumte Gesundheits- und Umweltbedenken.

Da hat der Minister wohl noch nicht den wunderbare Propaganda-Film von BASF inside im firmeneigenen Rhein-Neckar-Web gesehen. “Wir glauben dass die Technologie sicher ist und wir tun alles, um Risiken vor der Markteinführung von einem solchen Produkt auszuschließen”, versichert uns da Vorstandsmitglied Oakley.

advanced kartoffelwerfer technology foto: indymedia

Derweil schwelt der Kartoffel-Werfer Prozess beim Amtsgericht Waren an der Müritz weiter: Weil sie schon im vergangenen Jahr mehrere Kilo Bio-Kartoffeln auf das BASF-Testfeld in Bütow geworfen haben, sind dort zwei Gentechnikgegner wegen Nötigung (der Kartoffel?) und Sachbeschädigung angeklagt. Die Würfe geben sie gerne zu, den Schaden können sie dagegen nicht erkennen.

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