Nekschot muss nicht vor den Kadi „Keiner“ weiss wie er aussieht, „keiner“ kennt seinen Namen. Er zeichnet unter Pseudonym – und das heisst dann „Gregorius Nekschot“, und Nekschot bedeutet Genickschuss. Er ist Karikaturist – und wahrscheinlich der einzige in den Niederlanden, der für seine Zeichnungen mal im Gefängnis saß. Grund: er überschreitet gern die Grenzen, wenn es um Moslems und Farbige geht – letztere haben dann schon mal groteske äusserliche Kennzeichen.
Das ist provozierend, aber den Einfluss seiner Zeichnungen würde ich nun nicht gerade mit Äusserungen von Geert Wilders („Moslem-Frauen sollen Kopffeudel-Steuer bezahlen“) vergleichen. Wilders trifft den Nerv einer frustrierten Unter- und Mittelschicht, Nekschot eher diejenigen, die sich gern ins rechte Fäustchen lachen. Aber man könnte auch sagen – Geschmacksache.
Nicht mein Geschmack, aber soll der Staat bzw. die Justiz entscheiden, welchen Geschmack ein Zeichner bedient? Einen Sturm der moslemischen Entrüstung wie im Fall Kurt Westergaard hat er nicht ausgelöst. Aber im Jahr 2005 wurde er angezeigt, im Jahr 2008 verhaftet. Das galt doch als ziemlich überzogen, dennoch zog sich die Angelegenheit noch lange hin.
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Nekschot und seinem Anwalt mitgeteilt, dass er nicht vor den Kadi muss. Gründe: er habe sieben möglicherweise Moslem diskrimierende Zeichnungen von seiner Website geholt und außerdem sei das alles ja schon eine Weile her…