vonBen Gerten 17.09.2009

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Die deutschen Banken und Sparkassen wollen ihre Kunden nicht kurz und knackig über die Eigenschaften der von Ihnen verkauften Wertpapiere und Kreditverträge informieren. Deshalb lehnen sie einen entsprechenden Vorstoß der Bundesverbraucherminister Ilse Aigner (CSU) ab.

In einem Schreiben des Zentralen Kreditausschusses, des Sprachrohrs der ganzen Bankenbranche, heißt es zu dem von Aigner vorgelegten Entwurf eines Produktinformationsblatts:

“Wir sprechen uns im Ergebnis sowohl wegen der heute schon geübten Praxis als auch vor

dem Hintergrund kommender europäischer Anforderungen gegen eine Verwendung des

von Ihrem Haus vorgeschlagenen Produktinformationsblattes aus.” http://www.zka-online.de/uploads/media/bzka_090806.pdf

Unterschreiben ist der Brief an die Ministerin von Uwe Fröhlich und Andreas Martin, den Cheflobbyisten der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Genossenschaftbanken sind turnusgemäß die Sprecher der Bankenbranche.

Hinter den Kulissen sind aber nicht alle Banker glücklich über den offenen Affront der Branche gegen die Bundesregierung. Die ING-Diba, immerhin Deutschlands größte Direktbank, führt dieser Tage eben jene Produktinformationsblätter nach Vorlage des Ministeriums ein, die die Lobbyisten abgelehnt haben.

Meine Grundschullehrerin Frau Prokop hätte gesagt, den größten Rabauken muss man besondere Aufmerksamkeit widmen.

 

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