Dirk-Jan P. aus dem niederländischen Sliedrecht hat einen zweifelhaften Rekord gebrochen. Die Polizei fand bei dem 41jährigen Mann ca. 30 bis 50 Millionen Fotos und Filme mit „Kinderporno“. Zum Vergleich: das Korps Landelijke Politiediensten (KLPD) hat eine Datenbank mit dergleichen Material, um hiermit pädophile Kriminelle schneller aufspüren zu können. Darin sind 2 Millionen Fotos und Filme enthalten! Und bisher erwischte Kinderporno-Sammler hatten höchstens (die immer noch unvorstellbare) Menge von 0,5 Millionen Fotos und Filme.
Der Mann, der wahrscheinlich die größte Kinderporno-Sammlung in den Niederlanden hatte, wurde inzwischen dem Gericht in Rotterdam vorgeführt. Er weigert sich, dem Nederlands Forensisch Instituut bei der Untersuchung des Materials zu helfen – viele der DVDs sind verschlüsselt und er will nicht sagen, wie. Aber schon mit dem frei zugänglichen Material wird die Polizei sich jahrelang beschäftigen müssen. Laut Algemeen Dagblad handelt es sich insgesamt um sieben Terabyte bzw. 7000 Gigabyte Material – so viel Speicherkapazität wie 14 normale PCs oder 1500 DVD-Scheiben hätten.
Im Jahr 2002 wurde er für den Besitz von Kinderporno und den Missbrauch eines Kindes zu 22 Monaten verurteilt. Jetzt sitzt er erstmal im Untersuchungsgefängnis De Schie in Rotterdam. Die nächste Sitzung beim Gericht ist für März anberaumt.
Am Montag gab der Raad van Hoofdcommissarissen bekannt, dass sich in Zukunft die Recherchen in Sachen Kinderporno nicht mehr nur auf diejenigen konzentrieren sollen, die das verbotene Material herunterladen. Man wolle sich jetzt mehr auf die Opfer, die Produzenten des Materials und kommerziellen Zwischenparteien konzentrieren. Es ist jedoch sehr arbeitsintensiv, um – siehe oben – bsw. Millionen Filme und Fotos zu analysieren. Darum soIl es in den kommenden zwei Jahren mehr Spezialisten, mehr und bessere Software und sowie intensivere Zusammenarbeit mit Europol und den Internetprovidern geben.