vonBen Gerten 03.07.2009

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

Die Einladung zum Jubiläum kam mündlich. “Weiß nicht, ob Dich das interessiert, Ostmucke halt!” Und der Ton der Einladung hat das Understatement für den Abend genau getroffen. Gestern abend platzte der neue Saal der Musikschule Friedrichhain-Kreuzberg aus allen Nähten, weil sich zum 60. Geburtstag der alten Musikschule Friedrichhain die Prominenz des Ostrock traf.

An eben jener Musikschule Friedrichhain hatten sich seit der Einrichtung einer Spezialklasse für Tanzmusik z.B.  Dieter -Maschine – Birr und Peter Meyer von den Puhdys, Musiker von Karat, die verstorbene Tamara Danz von Silly oder auch der preisgekrönte Jazzpianist Uli Gumpert und Gerhard Laartz von der Modern Soul Band ausbilden lassen. Dort bekam man nämlich mit der 1959 vom Musikpädagogen Kurt Peukert ins Leben gerufenen Ausbildung die “Pappe”, die Lizenz als Berufsmusiker arbeiten zu dürfen – und eben nicht anderswo arbeiten zu müssen. 90 Prozent der Ostrocker hätten hier ihre Ausbildung bekommen, hieß es gestern.

All the Beziehungen der Musiker untereinander versteht man als Wessi natürlich nicht, aber die Herzlichkeit und die Verbundenheit, das eigene Musikerleben gemeinsam auch gegen den Staat durchgesetzt zu haben, klang beim Fest der vielleicht 400 Gäste überall durch. Und die Freude, dass vom Blockflötenensemble bis zur heutigen Band der Musikschule junge Musikerinnen und Musiker ihre Versionen alter Osthits zum Besten gaben.

Der Senat und der Bezirk haben es allerdings nicht richtig geblickt. Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne-West) schickte die zuständige Kulturstadträtin und fehlte selbst genauso wie Kulturstaatsekretär Schmitz. Ach ja, wenn wir bei dem sind, was fehlte: Das Bier war schon vor Ende des Konzert alle – Lammsbräu, Bio West und dann zu wenig.

Frau Prokop hätte gesagt, so ein Abend ist doch ideal zur Völkerverständigung. Und wo sie recht hatte, hatte sie recht.  

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/klassentreffen_mit_puhdys_und_uli_gumpert/

aktuell auf taz.de

kommentare