vonBlogwart 07.11.2009

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Bloggen ist zwar ganz einfach, aber nicht risikolos, vorallem wenn man sich dabei fremder Werke bemächtigt oder wenn man in seinem Blog Unwahrheiten behauptet –  doch Superkai wäre nicht der weltgrößte Diekmann, wenn er nicht locker beides schaffen würde. Zum einen ließ er  „Lettre international“ beklauen und das komplette Interview mit Thilo Sarrazin zum Download auf Bild.de bereitstellen – und dann behauptete er in seinem Blog „natürlich haben wir das Interview nicht geklaut, sondern uns vorher die Erlaubnis zur Veröffentlichung geholt.“ Da aber ein Redakteur, der sich eine Quelle zufaxen läßt weil er für seinen Artikel daraus zitieren will, damit natürlich nicht automatisch über eine Erlaubnis zur kompletten Veröffentlichung verfügt – nach Angaben von „Lettre“ wurde eine Online-Nutzung in den geführten Telefonaten sogar explizit ausgeschlossen –  ist Diekmanns Behauptung falsch. Deshalb hat er am Freitag schon wieder Anwaltspost erhalten und wird aufgefordert, in seinem Blog eine Gegendarstellung zu publizieren, die klarstellt, dass es keine Erlaubnis zu dieser Veröffentlichung gab.

Nun mag es ja auf dem Wege des Imagetransfers von der piefigen BILD-Dreckschleuder zum Dieter-Bohlen-mäßigen „Ich bin eine coole Sau und steh drauf“ dazugehören, ein bißchen klauen und lügen lässig zu finden – nur: sich erwischen lassen war schon immer uncool! Insofern mußten wir dann schon schmunzeln,  in KDs letztem Beitrag über die taz zu lesen:

„Ich bin natürlich auch gerne weiter bereit, unser journalistisches und verlegerisches Know-How mit Ihnen zu teilen. Mein Vorschlag: zur nächsten Generalversammlung bitte den Punkt mit auf die Agenda nehmen “Von BILD lernen heißt siegen lernen”. Keine Scheu! Überwinden Sie sich!“

Uns scheint da eher ein Know-How-Transfer in umgekehrter Richtung angesagt,  zum Beispiel ein journalistischer und verlegerischer Grundkurs darüber,  wie man sich Nachdruckrechte sichert und wie man Gegendarstellungen vermeidet.  Hier in der taz-Akademie jedenfalls lernen so etwas schon die Praktikanten…

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