„Wir müssen weg von der Klickschinderei“, forderte gestern Christiane Schulzki-Haddouti, und wohl nicht ganz unabhängig davon fiel auch der FTD auf, dass der „Klickschinderei Grenzen gesetzt“ werden.
Zuerst erschien mir dieses bislang recht selten verwendete Wort für das Erzielen möglichst multipler Page Impressions klar zu sein. Aber dann fremdelte es doch. Denn was werden wohl die meisten Leute bei einem Wort mit -schinderei assoziieren? Richtig: den Leuteschinder. Wer Klicks schindet, tut demanalog ihnen also Gewalt an. Dabei wird die Gewalt eigentlich den Lesern angetan, die die ganze Klickerei auf sich nehmen müssen.
Nur eine Berufsgruppe assoziert mit der -schinderei etwas ganz anderes: Journalisten. Ihnen ist nämlich die Zeilenschinderei höchst präsent, das Auswalzen nichtsnutziger Inhalte, um die gewünschte Textlänge zu erreichen.
Wer also, wie Fiete Stegers, Stefan Niggemeier oder Christiane Schulzki-Haddouti, in Fachblogs und anderen Fachmedien über Klickschinderei parliert, kann nicht viel falsch machen – wer, wie die FTD, auch dem Rest der Menschheit die Klickschinderei präsentiert, produziert wahrscheinlich nicht so sehr Einsicht als vielmehr Irritation. Und das grenzt nun fast an Leuteschinderei.