Atomkraftkritiker haben es schon vor einigen Jahren gesagt: In einem heißen Sommer ist auf die strahlenden Meiler kein Verlass. Bei den einen ist wegen der großen Hitze das Kühlwasser aus dem Fluss zu warm und sie müssen heruntergefahren werden. Bei den anderen fehlt wegen großer Trockenheit das Kühlwasser gleich ganz.
Jetzt haben die Wirtschaftswissenschaftler vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim diese Kritiker bestätigt. Ihre Expertenumfrage ergab, über 70 Prozent der Fachleute rechnen mit AKW-Ausfällen wegen des Klimawandels, dreissig Prozent sogar mit häufigen Ausfällen. Die Hälfte der Experten erwartet eine Gefährdung der Versorgungssicherheit, also Stromausfälle (www.zew.de).
Wird das Wasser in der Elbe zu warm, können Krümmel, Brokdorf und Brunsbüttel nicht mehr ordentlich gekühlt werden. Der zu warme Neckar führte 2003 zum zeitweiligen Stop des AKW Obrigheim. Das französische AKW Fessenheim muss von Rhein gekühlt werden und die französischen Meiler an der Rhone haben schon heute regelmäßige Hitzeprobleme.
Apropos Rhein: Der BUND hat in einer neuen Studie errechnet, dass der Rhein heute im Schnitt schon drei Grad wärmer sei als vor 100 Jahren. Ein Grad davon sei die Folge des Klimawandels, zwei Grad zusätzlich hausgemacht durch die Abwärme, die Industrie und Kraftwerke dem Fluß zuführten. Das AKW Fessenheim sei allein für 40 Prozent der gesamten industriellen Rheinerwärmung verantwortlich (www.bund-rlp.de) Frau Prokop vom Niederrhein hätte gesagt, wie gut das RWE den Schnellen Brüter in Kalkar nie in Betrieb nehmen konnte. Dann wäre alles noch schlimmer geworden.