Was wird Geert Wilders gedacht haben, als er heute diese Geschichte gelesen hat? Hat er inmitten seiner Bodyguards in den Schreibtisch gebissen, oder im Gegenteil triumphierend von „Gefundenem Fressen“ geredet oder gar igendwelche Feudel herumgeworfen haben? Wir wissen es nicht.
Wir wissen allerdings, dass an der niederländischen Kopftuchfront weiter hart gekämpft wird. Einer Front, bei der Geert Wilders moslemischen Frauen eine jährliche Strafsteuer von 1000 Euro für das Tragen sogenannter „Kopf-Feudel“ (Kopftücher) auferlegen wollte.
Nun kommen auch die islamischen Mitbürger in Aktion. Eine Frau jedenfalls. Die Kopftuchträgerin will 11.000 Euro Schadensersatz! Ein Betrag, mit dem sie immerhin elf Jahre die wildersche Kopftuch-Steuer bezahlen könnte.
Was ist passiert? Die Dame aus Heerhugowaard fuhr 2007 im Vergnügungspark Linnaeushof in Bennebroek mit einem Kartauto herum. Ihr Kopftuch verhedderte sich in dem Fahrzeug, würgte sie und führte sie ins Krankenhaus! Und nun will sie 11.000 Euro Schadensersatz. Warum nicht gleich 100.000, eine Millionen oder ein Milliarde – keine Ahnung. Auch nicht, warum sie nicht mit Helm statt Kopftuch gefahren ist. Und ich weiss auch nicht, was ihr Anwalt sich dabei gedacht hat. Die Klage wurde erst mal abgewiesen.
Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Geert Wilders dürfte diese Klage wohl am ehesten als „Gefundenes Fressen“ sehen. Einen Ausdruck, den die Niederländer doch tatsächlich genau so – also auf Deutsch – gern verwenden.