vonDetlef Kuhlbrodt 20.12.2008

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Wenn das Licht schön war, war es aber auch schön.

Bei der taz-Weihnachtsfeier; hatten mir auch andere bestätigt, dass es die letzten drei Wochen in Berlin keine Sonne gegeben hatte. Es war aber unsere Weihnachtsfeier und die, die das gesagt hatten, waren Kollegen, Genossen und Freunde, bzw. -innen.

Die von Erik Steffen und dem Lesecabinet organisierte Lesung, am Mittwoch, mit Andreas Rüttenauer in der Oranienstraße, im Wirtshaus Max & Moritz, war sehr schön gewesen. (Ich hatte es nicht geschafft, hier darauf hinzuweisen, weil ich so sehr mit anderen, komplizierten Dingen beschäftigt war.)

Manchmal dachte ich daran, wie ich mit zwölf manchmal das Zimmer abgedunkelt hatte, um Gruselgeschichten zu erzählen; wir hatten die Rolläden runtergelassen, uns weit auseinander gesetzt, uns in die Dunkelheit gelegt, und ich hatte Gruselgeschichten erzählt, die ich gelesen oder von anderen gehört hatte.

Ich freute mich, dass auch Almut Klotz und Rev. Christian Dabeler auch gekommen waren. Christian sagte nachher, ich solle doch mal die eigene Veranstaltung rezensieren, das würde ihn interessieren.

Bißchen zu angeschlagen noch von der Weihnachtsfeier, um das ausführlicher zu machen – wir hatten dann ja noch mit Tobi und Dirk und andren im „Drei“ bis sieben weitergemacht; mit C darüber geredet, dass Rocko Schamoni bis „Dorfpunks“ eigentlich alles richtig gemacht hatte, dass alles, was er gemacht hatte, richtig gut und toll gewesen war und als wir damals hörten, dass „Dorfpunks“ nun plötzlich in Hamburg auf der Bühne war, hatte man (hatten wir) gedacht: „Verrat“; „bestimmt die eigene Geschichte pointiert, das Irritierende, Gewalttätige, das in Dorfpunks noch drin gewesen war, rausgenommen, damit es den Leuten besser schmeckt“. (Wir hatten das Stück aber nicht gesehen, wussten also nicht, ob es tatsächlich so war oder ob wir selber so automatisch und vorurteilsmäßig reagiert hatten ) Und als es dann hieß, das Buch solle nun auch noch verfilmt werden …. Vielleicht ist es ja auch nicht so; wir hatten aber so gedacht, bestimmt auch, weil uns das alles ja sehr nah war; Dorfpunks ist ja der große  authentische Roman unserer Generation und Rollo Aller hatte ich in den 90er Jahren sehr oft als Medizin benutzt, wenn ich mich traurig fühlte.

(Sie hatte sich vor allem noch darüber geärgert, dass die Frauen immer rausfallen, die doch auch dabei gewesen waren; ich hatte gesagt, das sei Rainald Goetz auch nach „Rave“ vorgeworfen worden und er hatte ganz richtig geantwortet, dann musst du eben auch noch ein Buch schreiben)

Der langgezogene Veranstaltungsraum im ersten Stock des Max und Moritz ist super. Die Akustik und Licht waren prima, einige Freunde waren auch gekommen; mir gefiel der Münchner Akzent von Andreas, wie er so las, ich hatte an Achternbusch gedacht, den ich lange verehrt hatte und versucht, thematisch auf Andreas zu reagieren.

Ich übe selten und variiere, damit sich die Texte nicht abnutzen. Allein vor dem Mikro, im Studio, im Sommer, ging’s gar nicht; es fehlte das Gegenüber (der nette Redakteur da alleine konnte das Publikum nicht ersetzen), ich versprach mich auch häufig. Und hier nun war’s toll und etwas Gemeinsames. Darum geht’s mir glaube ich; dass man etwas mit anderen teilt, dass die Texte, die man mit seiner Stimme liest, auch dem Publikum gehören, irgendwie so, Medium und Verbindung sind.

Oder so.

Und es war schön gewesen, so unter Freunden, da noch eine Weile rumzustehen, Bier zu trinken, miteinander zu sprechen; vielen Dank!

War ich das? – Nein, doch nicht. Das war Curt glaube ich und es war wohl schon vier im Billardsalon.

Manche bemühten sich wirklich. Im Prenzlauer Berg.

Dies auch; in der Zionskirchstraße.

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