vonDetlef Guertler 30.11.2008

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“Bisher war das Landesbankensystem so etwas wie die ARD. Jetzt ist es eben wie das ZDF”, zitierte der Wortist an Silvester 2007 aus der Stellungnahme des Bundesfinanzministers zur Fusion aller Landesbanken zur “Bank deutscher Bundesländer”. Die war zwar damals für März 2008 prognostiziert, aber die Landesbanken haben sich in diesem Jahre eben viel länger aufrecht gehalten, als ihre Bilanzen ihnen eigentlich erlaubt hätten.

Jetzt zerbröselt es gerade die BayernLB, und die bayrischen Sparkassen versuchen so weit wie möglich auf Distanz zu gehen, um nur ja nicht an den vermutlichen zweistelligen Milliardenverlusten beteiligt zu sein, die auf das Institut zukommen. Damit wird aus der Landesbank (halbstaatlich) eine Länderbank (ganzstaatlich), und vermutlich im kommenden Jahr eine fußkranke Gesamtländerbank, die dann zwar immer noch kein Geschäftsmodell hat, aber sich dafür einfacher abwickeln lässt als die Landesfürstenhoheitsbanken von heute.

Dass es die Länderbank schon mal gab, in Österreich nämlich, ist dabei kein Hinderungsgrund – die ist nämlich genauso pleite gegangen wie die deutschen Länderbanken von heute, und wurde auch erst supersubventioniert und dann zwangsfusioniert, wie es den deutschen Landesbanken jetzt bevorsteht.

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