Auf die überregionalen Titelseiten kommt die Gentechnik bestenfalls mal, wenn in Brüssel Kampfabstimmungen stattfinden. In der Lokalpresse findet das Thema dagegen täglich statt. Die Regionalnachrichten des Informationsdienst Gentechnik zeigen ein anderes Bild von der Gentechnikdebatte in Deutschland. Hier eine kleine Auswahl aus der Lokalpresse der letzten vier Tage: In Urbach und Osterhofen erklären sich die Landwirte gentechnikfrei. In Perleberg verurteilt die Kreis-Synode falsche Versprechen der Gentechnik und im Licher Bürgerhaus ruft ein Futtermittelhändler den Bauern zu „Yes you can“ und in Ulm treffen sich 500 Menschen in der Paulus-Kirche beim Bündnis gentechnikfreie Region Ulm.
Überregional sieht manches anders aus: Wenn Landwirtschaftsministerin Aigner ein Verbot des Gentechnikmaises Mon 810 verspreche, dann sei das „nur“ Wahlkampf, meint etwa Ulrich Bahnsen in der Zeit („Mais non„) und beruft sich dabei v.a. auf die Gentechnik-Lobby.
In der „Welt“ fahren der passionierte Anti-Öko Michael Miersch („Keiner zählt die Ökototen„) und ex-Tazler Uli Kulke („die Gene und die Angst„) seit Wochen eine Kampagne für die Agro-Gentechnik, die sich gewaschen hat.
Die Kampagne zum Verbot neuer Gentechnik-Maissorten und das Selbstbestimmungsrecht der europäischen Regionen und Nationen beim Gentechnik-Anbau geht weiter. Wir warten gespannt auf das Ergebnis beim „Koalitionskrach um den Gentechnikanbau„.