vonLN Redakteur*in 21.06.2023

Lateinamerika Nachrichten

Seit 1973 kritische, solidarische und unabhängige Berichterstattung über Lateinamerika und die Karibik.

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Wir können es selbst kaum glauben: Am 28. Juni 1973 erschien die erste Ausgabe unserer Zeitschrift, heute blicken wir auf ganze 50 Jahre Lateinamerika Nachrichten!
Unser Jubiläum nehmen wir zum Anlass, die Entwicklung der LN Revue passieren zu lassen. Im aktuellen Heft wollen wir einen Blick darauf werfen, woher wir kommen, wer wir heute sind und was uns umtreibt. Die Jubiläums-Ausgabe ist keine gewöhnliche. In den vergangenen Monaten haben wir nicht nur unsere Geburtstagsparty geplant, sondern auch in Archiven gestöbert, mit ehemaligen LN-Redakteur*innen gesprochen und natürlich miteinander diskutiert. Heute freuen wir uns, die Ergebnisse dieser intensiven Recherche mit Euch, unseren Leser*innen, teilen zu können.

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Doch wie erzählt man die 50jährige Geschichte einer Monatszeitschrift? Hier soll es nicht nur um uns gehen: Einschneidende Momente der jüngeren Geschichte Lateinamerikas und ihr Einfluss auf die Linke in der Bundesrepublik Deutschland haben uns besonders interessiert. Dafür blicken wir im ersten Teil auf Editorials aus den vergangenen 50 Jahren. Diese kurzen Texte sind besonders aussagekräftig, weil sie von der gesamten Redaktion geschrieben und diskutiert wurden. Sie stehen also dafür, wie die Redaktion von damals dachte, welche thematischen Schwerpunkte sie setzte und wie sie sich zu diesen positionierte.

Dass die LN von Beginn an klare Positionen bezogen haben, wird schon in der Gründungsgeschichte deutlich: Der Putsch am 11. September 1973 und das gewaltsame Ende des Projektes Allendes in Chile – an dessen 50. Jahrestag in diesem Jahr erinnert wird – trafen in der BRD auf eine politisierte Jugend, die sich bereits während des Vietnamkriegs mit sogenannten Dritte-Welt-Themen beschäftigt hatte. Kurz vor dem 11. September gründete eine Gruppe Interessierter in Hessen die Chile-Nachrichten als Solidaritätsprojekt und wichtige Informationsquelle. Diese wurden später in Lateinamerika Nachrichten umbenannt.

Es geht nicht nur um die Vergangenheit

Der Idee der kritischen Solidarität sind die LN treu geblieben. Doch an den Editorials lassen sich im Laufe der Jahre immer wieder Neuorientierungen ablesen: Der in den 1970er und 80er Jahren starke Bezug auf die Befreiungsbewegungen trat in den 90ern immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen liegt der Schwerpunkt heute stärker auf Themen wie dem Kampf gegen Neoliberalismus, für Umweltschutz und indigene Rechte, gegen Autoritarismus und für Rechte von FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen). Gleichzeitig werden neue linke (Regierungs-)Projekte und die Rolle der BRD in der Berichterstattung weiterhin kritisch begleitet.

Der zweite Teil unseres Jubiläumshefts könnte wohl mit „Wir über uns” überschrieben sein – auch wenn es natürlich um deutlich mehr geht. Einerseits um die großen Fragen: Wie funktioniert unsere Redaktionsarbeit? Was bedeutet journalistisches Arbeiten für uns? Wie konnten sich die LN so lange als offenes Kollektiv halten? Oder auch: Warum spielt der Kulturteil heute eine größere Rolle als früher? Andererseits geht es um das Verhältnis zwischen LN und linken Solidaritätsbewegungen: Wie war das, als die GSG-9 im Jahr 1999 unsere Etage im Mehringhof stürmte? Wie hat Christian Ströbele in den 1980er Jahren das Geld für Waffen nach El Salvador gebracht?

Doch es geht nicht nur um die Vergangenheit, denn – wir haben noch viel vor! In den letzten Jahren sind wir multimedialer geworden: Podcasts, soziale Medien, Gesprächsrunden im digitalen Raum zu aktuellen Ereignissen und ein Dokumentarfilm anlässlich unseres Geburtstages, um nur einiges zu nennen.

//Die Redaktion

Der oben stehende Artikel in voller Länge sowie alle Texte und Infos zum Jubiläum findet ihr hier.

Die Lateinamerika Nachrichten sind eine Monatszeitschrift, die sich nahezu ausschließlich über die Einnahmen aus Abos finanziert. Daher freuen wir uns sehr, wenn ihr unsere Arbeit mit einem Abo unterstützt. Hier findet ihr alle Infos zu den verschiedenen Aboarten, Preisen und natürlich das Bestellformular. Unsere Hefte könnt ihr dort auch einzeln bestellen. Davon abgesehen verkaufen wir unsere Zeitschrift zwar nicht an jedem Bahnhofskiosk, aber an ausgewählten Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In einigen Cafés in Berlin könnt ihr uns zudem lesen und kennenlernen (s. hier).

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