Gestern fand im Rahmen der 13. Altonale eine schöne Lesung im Möbelhaus statt, die erste mir bekannte. Das diente nicht kommerziellen Zwecken, sondern das Möbelhaus war lediglich Kulisse für die Lesungen. Wir zogen aus dem Wohnbereich in den Küchenbereich und auch in den Bettbereich, wo alle Zuschauer ein von Sven Amtsberg eigens komponiertes Möbelhaus Musical „Die West-Sideboard-Story“ aufführten. Wir waren uns einig, dass wir mindestens gut genug für eine Bäder-Tour waren, vielleicht auch Off-Broadway. Der Kampf zwischen Betten und Sofas war nie so schön auf die Bühne gebracht worden wie hier. Das Abschlusskonzert von Pascal Finkenauer im Lampenbereich endete mit frenetischen Beifallskundgebungen, was sicherlich auch mit der stalinistischen Position des Künstlers auf dem Balkon vor seinem Publikum zu tun hatte. Sven redete zwar wie ein Priester auf uns ein, dass wir mindestens ein Jahr dort gemeinsam wohnen sollten, aber wir gingen dann doch auseinander.
Rest des Abends eher unklar zwischen Astra und Ratsherren. Neben mir aß einer Obstkuchen und Brandy und erzählte von Escargot, die er in einem Eimer seiner WG-Küche mal dann doch nicht gegessen hatte. Alles so Musiker und so. Sehr schön, Hamburg.