vonJannis Hagmann 21.10.2011

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Matthias, 38, ist vor zwei Jahren zum Islam konvertiert. Im Rahmen von „Occupy Frankfurt“ mobilisiert er in Moscheen und setzt sich für ein gerechteres Bankwesen ein.

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Matthias, du hast heute für die Demonstration mobilisiert?

Ja, ich habe in Moscheen hier in Frankfurt Flyer verteilt für die Demo morgen. Die meisten wollten erstmal wissen, worum es überhaupt geht. Aber die Akzeptanz war auf jeden Fall da. Viele meinten danach, dass sie ihre Leute zusammentrommeln und morgen auch kommen.

Warum wirbst du gerade in Moscheen?

Ich habe im Fernsehen ein tolles Bild von „Occupy Wallstreet“ gesehen, da hieß es: „Let’s bank the Muslim way!“. Und das bedeutet keinen Zins zu nehmen. Es gibt islamische Banken, die dir 1000€ leihen und du zahlst 1000€ zurück und nicht mehr. Fertig aus. Du wirst nicht über den Tisch gezogen. Wenn man die ganzen Religionen anschaut, auch die christliche und jüdische, sieht man, dass die Geldwechsler verteufelt werden. Letzten Samstag auf der Demo waren viel zu wenig Moslems da. Das muss sich ändern.

Warum sind sie nicht gekommen?

Weil sie noch nicht wissen, worum es geht. Die Aufklärung, die wir bisher speziell für Muslime gemacht haben, war zu wenig. Ich habe es leider nicht geschafft, Flyer auf Arabisch zu drucken. Wenn wir die hätten, würden morgen 50.000 Muslime kommen. Aber wir arbeiten daran und werden in Zukunft auch arabische Flyer verteilen.

Mit wievielen muslimischen Demonstrierenden rechnest du morgen?

Insha’allah…3000. Wir sind 50.000 hier in Frankfurt und wenn sich das mit der Demo rumspricht, könnte es sogar sein, dass hier ein Großteil Muslime auftauchen.

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