vonBen Gerten 08.01.2009

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In der Hauptstadt tobt gerade der Streit, beim wem die Stadt Berlin für ihre Gebäude und Anlagen künftig ihren Strom bezieht, bei Vattenfall oder bei einem ökologischen Anbieter.

Die Auseinandersetzung ist sympthomatisch für die Vernachlässigung von Ökothemen in Berlin.
Das DIW hat gerade die Bundesländer im Hinblick auf ihre klimafreundliche Energieversorgung untersucht und dabei Berlin bei der Nutzung erneuerbarer Energien auf den letzten Platz gesetzt. Bei der ökologischen Technologiepolitik landet Berlin auf Platz 13 und insgesamt reicht es für die vorletzten Platz. Brandenburg spielt hingegen in allen Kategorien vorn mit und trägt auch den Gesamtsieg davon.

Frau Prokop erinnert das an die schönste Geschichte über Berlins ökologisch dicke Lippe. Im November 1994, vor dem ersten Klimagipfel in Berlin, beschloss das Abgeordnetenhaus von Berlin die Einführung einer kostendeckenden Solarstromvergütung. Die Bewag weigerte sich jedoch diese einzuführen. Es fanden immer wieder ergebnislose Verhandlung zwischen Senat und dem Vattenfall-Vorgänger Bewag statt. Ein knappes Jahr später, im September 1995, verabschiedete das Abgeordnetenhaus eine Änderung des Berliner Energiespargesetzes, die den Senat »ermächtigt«, eine Verordnung zu erlassen, die bei neuen Gebäuden Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung zur Pflicht macht. Die Verordnung sollte Solaranlagenverordnung heißen.
Andere Metropolen wie beispielsweise Barcelona schrieben vom Berliner Beschluss ab. Doch in der Hauptstadt selbst scheerte sich niemand um den Beschluss der Volksvertreter.

http://www.leitstern.de
http://www.gfn-online.de/dokumente/w_statt_t.pdf

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