vonFalk Madeja 05.03.2009

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Linda hat ja ihr eigenes MagazinLinda de Mol lässt wieder mal von sich hören! Wie wir ja bereits berichtet haben, will sie eine Extra-Ausgabe ihres Linda Magazines herausbringen, welche speziell an die homosexuellen Mitbürger gerichtet ist. Da gab es gleich einen Skandal. Denn ein Mann namens Arie Boomsma, der im bürgerlichen Leben TV-Moderator ist, büsste die Mitarbeit an dem Magazin gleich mal mit drei Monaten Zwangs-Bildschirm-Pause.

Was war passiert? Er sieht gut aus und da schien es eine gute Idee, ihn mal in Badehosen zu fotografieren. Nicht, dass die Fotos bereits bekannt sind – aber da ist das Problem, dass er eben Moderator beim frommen evangelischen Sender EO ist. Dort wird noch Darwin verdammt, Homosexualität als Problem gesehen und Frauen tragen Röcke – und Männer keine Badehosen. Jedenfalls nicht in Lindas oder irgendwelchen anderen Schwulen-Magazinen. Die Folge: drei Monate Zwangspause. Arie Boomsma musste bei der Direktion antanzen und er akzeptierte die Strafe. Treuherzig sagten Sendersprecher, dass er nicht wegen der Homo-Badehosen-Aktion suspendiert wurde – er hätte die Aktion „vorher“ dem Sender melden müssen. Eh klar, dass sie ihm die Fotos dann verboten hätten, weder Linda noch Arie sind ja blöd.

Ja, und dann gibt es erwartungsgemäss Ärger rund um eine Linda-Biographie, die am 14. März in den Niederlanden erscheinen soll. Linda arbeitete selbst nicht mit, aber Xenia Kasper, Managerin von Linda, durfte den Text vorher durchlesen. Und Xenia zog jetzt im gößten TV-Magazin, Veronica (gehört auch zu ProSiebenSat1) vom Leder. Das Buch sei eine „aanfluiting“, übersetzt heisst das „Hohn, Verhohnepiepelung, Verspottung, der blanke Hohn, der reine Hohn“ – so steht es auf der Übersetzungsseite Uitmuntend.de, sucht Euch was aus. Der Autor Reinhard Bauer hätte mit „guten Menschen aus der Umgebung von Linda“ sprechen müssen.

Beim Verlag Rene van Praag dürfte man vor Freude aufgeheult haben, das sind ja genau die verkaufsfördenden Sprüche der „Gegenseite“, die man so braucht. Gefasst teilte der Verlag dann mit, dass das Buch von Reinhard Bauer eine Auswertung von Zeitungsartikeln aus den Niederlanden und Deutschland sei. Ausserdem habe er Videos angeschaut und mit Fachleuten gesprochen. Hätte man denn die verflossenen Männer von Linda anrufen sollen, fragen die Leute von van Praag mit einem Anflug von Ironie laut De Telegraaf?

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