vonAchmed Khammas 10.05.2011

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Auch diesmal will ich eine Romanfolge aus zwei Bänden anpreisen: Daemon und Darknet aus der Feder des Spaniers Daniel Suarez, der passenderweise Systemberater und Softwareentwickler ist. Denn um genau solche Dinge geht es in den Büchern, von denen mich der zweite Band noch weit mehr beeindruckt hat als der erste.

Der Daemon, ein selbständiges Programm, das an den ‚Wurm’ aus John Brunners Roman Schockwellenreiter von 1975 erinnert, hat sich im Internet breit gemacht und beginnt einen Feldzug gegen die Vormachtstellung des Global Business. Das von einem inzwischen verstorbenen Spiele-Entwickler geschriebene Programm rekrutiert immer mehr Mitspieler, um über diese direkt in die Wirklichkeit einzugreifen.

Während es im ersten Band primär um den Beginn der Konfrontation geht, und um den Aufbau eines virtuellen Overlays auf der Realität, das mittels spezieller Brillen nur den Mitgliedern des entstehenden alternativen Netzwerks sichtbar ist, präsentiert Suarez im zweiten Teil des überaus spannenden und mitreißenden SF-Thrillers eine Vielzahl neuer Technologien, die im Rahmen ihrer globalen Vernetzung dem Erreichen einer weitgehenden Autarkie kleinerer Gemeinschaften dienen.

Nicht nur Solartürme, Aufwindkraftwerke und Elektroautos spielen dabei eine wesentliche Rolle, sondern auch Schwungradspeicher, Windräder und (leider nicht näher definierte) Solarteppiche. Fahrzeuge werden mittels Brennstoffzellen oder Methanol betrieben – und sogar der ‚Feind’ nutzt solarbetriebene Überwachungsblimps.

Begeistert hat mich auch die grundlegend positive Einstellung des Autors, der trotz seiner Beschreibungen von gewaltigen Metzeleien, den Intrigen und der Rücksichtslosigkeit der global agierenden Multis nie das Ziel aus den Augen verliert: Die Utopie eines selbstbestimmten und freien Lebens für alle Menschen…

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