Überschwemmungen? Stürme? Erdrutsche? Aber wir haben doch erst 2011!?
Noch viel beklemmender und erschreckender wirkende Szenarien bilden den literarischen Kern des Buches Die Erde schlägt zurück von Claus-Peter Hutter und Eva Goris. Ihre Welt von 2035 ist geprägt von Naturkatastrophen und Wassermangel, Seuchen, Energieknappheit und Klimaflüchtlingen.
Den Rest des graphisch gut aufgemachten Buches bilden wissenschaftliche Darstellungen, Statistiken und Zitate zum gegenwärtigen Stand (2009) – und natürlich zu den zu erwartenden Folgen des Klimawandels.
Der Zukunftsreport 2035 beschönigt nichts, doch da Angst eher blockiert als ermuntert, ist zu befürchten, daß er die Menschen, deren Verhaltensmuster für die kommenden Schrecken verantwortlich sind, gar nicht erreicht. Ich denke allerdings, daß man sich dieses Buch ausgesprochen gut im Schulunterricht oder im Bereich der Aufklärungsarbeit für diesen Themenkomplex vorstellen kann.
Denn wer weiß schon, daß ein Drittel des gesamten Süßwasserabflusses in Deutschland zur Kühlung von fossilen und nuklearen Kraftwerken benötigt wird? (S. 20) In heißen Sommer reicht das Kühlwasser zunehmend nicht mehr aus – und die Anlagen müssen abgeschaltet werden.
Ähnlich meiner Auflistung der Wetterkatastrophen 1990 – 2000 (pdf) im Buch der Synergie, führen Hutter und Goris die teuersten Hurrikane, Taifune und Stürme der Jahre 1980 – 2007 auf (S. 35), eine passende Fortführung…
Ein Glossar und Adressenlisten von Verbänden und Vereinen ergänzen das Ganze, wobei die Beispiele von Initiativen, die Mut machen sollen (S. 218), meines Erachtens etwas zu kurz kommen. Trotzdem ein empfehlenswertes Übersichtswerk, das besonders durch seine dystopischen SF-Kurzgeschichten berührt…