Dies erlebt gerade die Grünen-Politikerin Baerbock. Am Sonntag hatte sie in einem ZDF-Interview erklärt, die Ostseepipeline Nord Stream 2 könne wegen fehlender Genehmigung nicht ans Netz gehen.
Beim EU-Außenministertreffen am Montag in Brüssel hat sie diese Aussage bekräftigt – und mit einem endgültigen Aus für die Gaspipeline gedroht, falls Russland in der Ukraine einmarschieren sollte.
Prompt reagierten die Märkte: Der Gaspreis ist auf neue Höhen geschossen, wie die “Tagesschau” meldet. Und Entspannung ist nicht in Sicht, da Europa und Asien um das Gas aus Russland konkurrieren.
Was soll’s, könnte man sagen, Gas ist eh noch zu billig. So denken viele Grüne. Doch so einfach ist es nicht. Steigende Preise für Gas und Kohle treiben nämlich auch den Strompreis in die Höhe.
Und damit gerät die Energie- und Klimawende ins Wanken, die ja auf den Umstieg zu E-Mobilität und ganz viel “grünen” Strom setzt. Derzeit ist Strom viermal so teuer wie normal.
Das liegt an der bizarren europäischen Marktordnung, in der der teuerste Energieträger den Preis für den Strom bestimmt. Wie absurd das ist, zeigt sich gerade in Norwegen.
Dort ist Strom viel teurer geworden, seitdem sich das Land an den europäischen Strommarkt angeschlossen hat. Dabei kommt der norwegische Strom vor allem aus Wasserkraftwerken.
Und die sind nicht nur “grün”, sondern auch noch günstig…
Siehe auch “Warum der europäische Energiemarkt die Preise treibt”. Mehr zur neuen Energiekrise hier
P.S. Mittlerweile sinkt der Gaspreis wieder – nachdem Russland neue Lieferungen angekündigt hat.
»Billiger Atomstrom?« – Frankreichs Kernkraftwerke als Ursache für steigende Strompreise in Deutschland: Wer hätte das gedacht…?
»Preistreiber Atomkraft« (16.12.21) ➭ http://www.heise.de/tp/news/Preistreiber-Atomkraft-6296021.html