vonericbonse 06.11.2017

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Die Bundeswehr (ver-)zweifelt am Westen: In einer Studie für das Jahr 2040 will sie weder den Zerfall der Nato noch der EU ausschließen. Das Szenario hat allerdings einen Haken: Es ist weitgehend schon Realität.

Unter der Überschrift „Die EU im Zerfall und Deutschland im reaktiven Modus“ entwirft die Studie, aus der SPON zitiert, folgende Vision:

„Die EU-Erweiterung ist weitgehend aufgegeben, weitere Staaten haben die Gemeinschaft verlassen. Europa hat seine globale Wettbewerbsfähigkeit verloren“, schreiben die Bundeswehrstrategen: „Die zunehmend ungeordnete, zum Teil chaotische und konfliktträchtige Welt hat das sicherheitspolitische Umfeld Deutschlands und Europas dramatisch verändert.“

Das soll die Zukunft des Jahres 2040 beschreiben? Fast alles ist schon eingetreten. Die EU-Erweiterung ist bereits gestoppt, niemand glaubt mehr an den Beitritt der Türkei.

Nach UK hat auch Polen die Gemeinschaft verlassen – zwar nicht offiziell, aber durch innere Kündigung. Ungarn und Tschechien stehen kurz davor, Österreich hat sich von Deutschland gelöst.

Die „globale Wettbewerbsfähigkeit“ ist auch schon futsch, wenn man ans Internet denkt. Zudem macht die deutsche Exportstrategie die Industrie im Rest der EU platt – heute, nicht erst 2040.

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