vonericbonse 21.01.2023

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Volle Transparenz verspricht EU-Parlamentspräsidentin Metsola nach dem „Katargate”. Doch nun kommt raus: Auch sie „vergaß” Reisen und Geschenke.

Dies melden mehrere Medien. Laut “Le Soir” hat die konservative Politikerin aus Malta gleich fünf Reisen „vergessen” und nicht – wie vorgesehen – im Transparenzregister gemeldet.

Darunter war eine „offizielle” Reise nach Israel, aber auch eine zum WEF nach Davos. Auch eine Weinverköstigung in Beaune soll Metsola unterschlagen haben, ebenso wie einen Trip nach Kiew.

Champagner und Schokolade

Zudem nahm die Parlamentspräsidentin offenbar jede Menge Geschenke an, ohne sie zu deklarieren, berichtet “Politico”. Gleich 125-mal habe sie die Meldung „vergessen”, etwa bei Champagner und Schokolade.

All das passt schlecht zum Image der „Sauberfrau”, das sich Metsola gerne geben möchte. Nach dem Katargate hat sie versucht, sich an die Spitze der Transparenz-Bewegung zu setzen.

Nun steht sie selbst im Zwielicht. Völlig im Dunkeln liegt zudem weiter die Frage, was sie über die Korruptionsaffäre wußte. Die belgische Justiz hat sie offenbar schon im Sommer eingeweiht.

Doch geschehen ist nichts – bis zum Zugriff der belgischen Ermittler…

Mehr zum „Katargate” hier.

P.S. Metsola hat ihre Geschenke nun doch noch gemeldet. Die Spitzenpolitikerin legte die Informationen auf der Webseite des Europaparlaments offen. 125 der 140 Geschenke hätten nach internen Regeln des Parlaments früher angegeben werden müssen. „Die Präsidentin nimmt im Namen der Institution Geschenke entgegen. Sie behält diese nicht”, sagte ein Sprecher.

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https://blogs.taz.de/lostineurope/ein-paar-geschenke-vergessen/

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