vonericbonse 25.05.2024

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Noch zwei Wochen bis zur Europawahl! Doch von Wahlkampf und Mobilisierung ist bisher nichts zu spüren. Und die Umfragen zeichnen ein düsteres Bild.

So sind die Spitzenkandidaten für Europawahl kaum bekannt, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov ermittelt hat. Nur Strack-Zimmermann (FDP) und Krah (AfD) sind den Menschen in Deutschland ein Begriff.

EU-Chefin von der Leyen ist zwar auch bekannt, tritt aber gar nicht zur Wahl an. Frühere Umfragen haben gezeigt, dass sich die skandalumwitterte frühere Verteidigungsministerin keiner großen Beliebtheit erfreut.

Laut Bertelsmann-Stiftung wollen am 9. Juni zwar 60 Prozent ihre Stimme abgeben, das wären zehn Prozent mehr als vor fünf Jahren. Doch von echter Mobilisierung ist bisher (noch) nichts zu spüren.

abo

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In fast allen EU-Ländern dreht sich der Wahlkampf um nationale Themen, in Deutschland und Frankreich droht eine Denkzettel-Wahl. Die Parteien der deutschen Ampel-Koalition sacken in den Umfragen weiter ab.

Auf EU-Ebene sieht es kaum besser aus. Nach einer Projektion für das Parlament könnte die rechtskonservative EKR genauso viele Sitze erobern wie die Liberalen, die rechtsradikale ID (mit AfD) fast so viele wie Grüne und Linke zusammen.

Zusammen wären die Rechten (ID und EKR) mit 170 Sitzen fast so stark wie die konservative EVP, in der auch CDU/CSU sitzen (183 Sitze). Allerdings reicht der Rechtsruck nicht für die befürchtete Blockade der Parlamentsarbeit.

Düster sind die Prognosen für die Jungwähler, auf die die EU große Hoffnungen setzt. Ausgerechnet bei den 16- und 17-jährigen kommt die AfD besonders gut an. Dabei gelten die Erstwähler als besonders EU-freundlich…

Mehr zur Europawahl hier

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