vonericbonse 06.03.2017

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind auf einem Tiefpunkt angelangt. Wie soll es weitergehen? Der belgische “Soir” skizziert eine mögliche Lösung – es wäre der nächste schmutzige Deal.

“Kanzlerin Merkel könnte sich ein weiteres Mal der Erpressung Erdogans beugen”, schreibt das Blatt aus Brüssel. Schließlich sei Merkel in einer schwierigen Lage – und auf den Sultan angewiesen.

Und so läuft der Deal: Erdogan lässt den inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Yücel “überraschend” frei. Im Gegenzug darf der Sultan “ausnahmsweise” noch einmal in Deutschland Wahlkampf machen.

Der “Soir” nennt sogar schon ein Datum für diesen Erpressungsversuch: Erdogan wolle zwischen dem 27. März und dem 9. April nach Deutschland kommen. Das wäre eine Woche vor dem türkischen Referendum.

Merkel soll also einwilligen, dass ein türkischer Autokrat auf deutschem Boden für den Übergang zur Alleinherrschaft wirbt. Im Gegenzug käme Yücel frei – und der schmutzige Flüchtlingsdeal könnte auch halten.

Der Bericht kommt übrigens vom “Soir”-Korrespondenten aus Berlin; auch die deutsche Presse müsste über diese Informationen verfügen. Doch unsere Medien tun so, als tappten sie im Dunkeln.

Und was macht die EU? Sie schweigt. Schließlich will man sich ja nicht in den deutschen Wahlkampf einmischen – und schon gar nicht in den türkischen….

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https://blogs.taz.de/lostineurope/wie-erdogan-berlin-erpresst/

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