Offiziell ist das Rennen um die Nachfolge von Nato-Generalsekretär Stoltenberg noch nicht eröffnet. Doch eine Kandidatin läuft sich schon warm, jedenfalls in der anglophonen “Brussels bubble”.
Die Rede ist von Annegret Kramp-Karrenbauer, kurz AKK. Die Noch-Verteidigungsministerin von der CDU dachte nach dem Afghanistan-Debakel kurz ans Hinschmeißen – doch nun gibt sie wieder Interviews.
Das jüngste Gespräch, mit Springers US-Erwerbung “Politico”, lässt tief blicken. Auf die Frage, ob sie gern zur Nato nach Brüssel wechseln würde, gibt AKK zwar keine Antwort. Doch eine Frau würde “gut aussehen”, sagt sie.
Natürlich, Frauen sehen auf allen Chefposten gut aus, das ist sogar bei den Militärs angekommen. Doch man muß auch inhaltlich etwas vorweisen können. Und da hat AKK ihr Soll übererfüllt – für eine Bewerbung reicht’s.
Sie sprach sich nicht nur für einen härteren Kurs gegen Russland aus – sogar am Schwarzen Meer, wo die Nato normalerweise nichts zu suchen hat, soll das Bündnis stärker Flagge zeigen.
Nein, sie schließt auch den Einsatz von Atomwaffen nicht mehr aus – “zur Abschreckung”. Das hat ihr nun offenen Streit mit der SPD eingetragen. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sprach von “verantwortungslosen Gedankenspielen”.
Das sehe ich auch so. Andererseits braucht es genau diese Skrupellosigkeit, um sich bei unseren amerikanischen Freunden für einen Nato-Chefposten zu empfehlen…
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