Früher hieß es unter besonders zynischen Journalisten, eine Meldung „Mann beißt Hund“ sei interessanter als „Hund beißt Mann“. Heutzutage bekommen wir danksei des Internets garantiert beide Meldungen zu lesen. Und noch viele mehr.
Also auch Meldungen wie „Mädchen (17) beißt Agenten“. Jetzt nicht James Bond oder so, sondern einen normalen niederländischen Polizisten. Die werden auch „Agent“ genannt. Die machen ihre Arbeit wie überall in der westlichen Welt, in der Freizeit gehen auch sie mal in den Swingerclub (tja, ich kenne so einen, der hat mich mal bedroht, ich hatte zwar wütend, hatte aber keine Angst vor ihm), rühren in irgendwelchen Drinks herum, sind Türsteher, spielen Fußball und dann gibt es auch noch welche wie Sander V. die auch noch selbst Morde ausführen. 99,9 Prozent aller niederländischen Polizisten sind aber absolut o.k., vielleicht übertreibe ich.
Nun geht es nicht um einen Vorfall rund um den Sender Jerewan (sonst wäre ja auch kein niederländischer Polizist dabei gewesen, weil Jerewan ist ja in Armenien und dort verteidigen wir nicht die Freiheit am Hindukusch) sondern um einen Vorfall in Veendam. Nordosten der Niederlande, ich nenne es mal das Vorpommern der Niederlande. Eben nur nicht an der Grenze zu Polen, sondern an der Grenze zu Deutschland.
Fußball-Liebhaber könnten vermuten, dass das Mädchen aus Veendam aus Frust über den Bankrott des örtlichen Fußball-Profivereins BV Veendam zugebissen hätte, etwa so wie die Anhänger des FC Hansa Rostock sich ein bisschen zu oft daneben benehmen, weil der Abstieg droht.
Doch so ist es nicht. Vielmehr war es so, dass sie erst als vermisst gemeldet worden war, durch die Polizei in irgendeiner Wohnung in Veendam gefunden wurde, wie wild um sich trat und sich schließlich in der Hand eines Ordnungshüters verbiss. Sie wurde in Handschellen irgendwo hin abgeführt, berichtet De Telegraaf.
Wäre das nicht Stoff für ein neues Lied von Udo Lindenberg? Der Mann aus Gronau, zuhause in einem Hotel in Hamburg – „Mädchen aus Veendam“, das wäre was.