vonDaniel Erk 20.06.2010

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Ein Hitler kommt selten allein und auch der indische Hitler-Film „Dear Friend Hitler“ (Hitlerblog berichtete) kommt nicht aus dem Nirgendwo. Wie die BBC vermeldet, erfreut sich Muhaha Mahatma Hitler in Indien auch in den Buchläden großer Beliebtheit – so großer Beliebtheit sogar, dass junge Inder sich freiwillig durch Hitlers wirres Biologie meets Biographie-Konglomerat durchkämpfen. Und dafür sogar noch Geld auf den Tisch legen:

Jaico, the largest publisher and distributor of Mein Kampf in India, has sold more than a 100,000 copies in the last 10 years.

Crossword, an India-wide chain of book stores, has sold more than 25,000 copies since 2000 and marketing head Sivaram Balakrishnan says: „It’s been a consistent bestseller for us.“

Aber auch Hitler-T-Shirts und Nazi-Ideologie sind unter indischen Jugendlich en vogue:

A shop in Pune, called Teens, says it sells nearly 100 T-shirts a month with Hitler’s image on them.

Prayag Thakkar, a 19-year-old student in Gujarat state, is one of them: „I have idolised Hitler ever since I have had a sense of history. I admire his leadership qualities and his discipline.“

The Holocaust was bad, he says, but that is not his concern. „He mesmerised the whole nation with his leadership and iron discipline. India needs his discipline.“

Dieser geistige Kurzschluss, zu glauben, „Hitler“ oder „ein Hitler“ würde die Probleme Indiens lösen können, ist schon verblüffend. Als ob man viele mittelgroße Probleme durch ein sehr großes Problem lösen könnte. Diese Wunschvorstellung erinnert ein wenig an einen frühen Walter-Moers-Comic, in dem der Dialog zwischen einem aufmerksamkeitsgestörten Problemschüler und seinem Lehrer in der Frage des Schülers endet, ob er, der sich mal konzentrieren soll, nun ins „Konzentrationslager müsse“.

(Bildquelle + Echtheitsdiskussion – herzlichen Dank für den Hinweis an Herr Krämer!)

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