vonFalk Madeja 08.02.2009

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Ich bin in Haarlem, dicht bei Amsterdam. Das örtliche Haarlems Dagblad berichtet, dass ein 29jähriger Mann aus Haarlem seit drei Monaten im Gefängnis sitzt, weil er seine 5jährige Tochter beschnitten haben soll. Der Staatsanwaltschaft zufolge mit einer Schere oder einem Messer. Am Freitag musste er vor den Richter, dort bestritt er alles.

Der Fall war bislang geheim gehalten worden, nun aber ist er landesweit in den Medien. Es soll sich dem Haarlems Dagblad zufolge um den ersten Fall von Mädchen-Beschneidung handeln, der in den Niederlanden vor Gericht verfolgt wird. Bei den Meldepunkten für Kindermisshandlung (AMK), schreibt die Website von De Telegraaf, sollen in diesem Moment 44 ähnliche Fälle vorliegen. Das Gesundheitsministerium befürchtet, dass es sich nur um die Spitze des Eisberges handeln soll.

Es gibt Stimmen in der landesweiten Politik, Eltern aus bestimmten Ländern (Somalia etc.) in Zukunft einen Vertrag unterschreiben zu lassen, dass sie bei Reisen mit ihren Töchtern in die Herkunftsländer diese auf keinen Fall beschneiden lassen dürfen. Andernfalls könnten sie mit ernsthaften Konsequenzen rechnen.

Bei dem Verdächtigen in Haarlem soll es sich um einen streng gläubigen Moslem handeln. Die biologische Mutter des Kindes, eine Niederländerin soll von nichts gewusst haben. Dann aber entdeckten die Pflegeeltern die Beschneidung und meldeten diese den Behörden.

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https://blogs.taz.de/mann_aus_haarlem_wegen_beschneidung_eines_maedchens_verhaftet/

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