„It`s a mancession“ schreibt Jeromie Cukier im OECD Factblog zu einem ganzen Pulk von Arbeitslosen-Statistiken aus den OECD-Mitgliedsstaaten. Gezeigt wird die Entwicklung der Arbeitslosenquoten zwischen Anfang 2008 und Ende 2009 von Männern und von Frauen, und in 21 der 22 untersuchten Staaten hat die der Männer stärker zugenommen – einzige Ausnahme ist Korea. Insgesamt stieg die OECD-Arbeitslosenquote der Frauen in den zwei Rezessionsjahren um 0,3 Prozentpunkte, die der Männer hingegen um 3,0 Prozentpunkte.
Cukiers einfache Erklärung: Auf dem Bau und in der Industrie, den Männerdomänen also, sind mehr Jobs weggefallen als in Läden oder Schulen, wo Frauen überrepräsentiert sind.
Gürtlers zusätzliche Erklärung: Der Abschwung war so stark, dass nicht nur die üblich verdächtigen (und häufiger weiblichen) Teilzeit- und Randbeschäftigten rausgeworfen wurden, sondern dass es auch die Kernbelegschaften (häufiger männlich) traf. Zahlen kann ich für diese Hypothese allerdings keine vorweisen.
Gar nicht erklären kann ich mir hingegen, warum Google für das Wort mancession 29.000 Treffer findet, für Mannzession jedoch keinen einzigen. Sind den Deutschen denn Geschlechterdifferenzen in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit denn sooo unwichtig?