Umweltverbände wie das World Rainforest Movement werfen dem französichen Reifenhersteller Michelin vor, Menschenrechtsverletzungen bei verbundenen Firmen in Nigeria zu dulden. Die Berichte sind derart eindeutig, dass die Börse Hamburg/Hannover den Reifenkonzern jetzt aus seinem Global Challenges Index geworfen hat.
In der Pressemitteilung der Börse heißt es: „Umweltorganisationen werfen Michelin Menschenrechtsverletzungen bei der Ausdehnung von Kautschukplantagen eines Zulieferers in Nigeria vor. Den Vorwürfen zufolge wurden dazu die Landrechte indigener Dorfgemeinschaften ohne deren Zustimmung beschnitten, ohne diese dafür angemessen zu entschädigen. Durch die Zerstörung der Äcker sei ihnen die Lebensgrundlage genommen worden. Zudem kam durch die Plantage auch die Versorgung mit traditionellen Heilpflanzen und Fleisch aus dem Wald zum Erliegen. Darüber hinaus gibt es glaubwürdige Berichte über Einschüchterungen der Anwohner durch angeheuerte Polizeikräfte.“ http://www.gcindex.com/de/news.php#0
Insgesamt werden in Nigeria rund 300.000 Hektar Fläche für den Kautschukanbau genutzt, eine Fläche viermal so groß wie Berlin. Konkret geht es bei den Vorwürfen um 3.500 Hektar Wald und Ackerland in der Provinz Edo im Süden des Landes.
http://www.wrm.org.uy/bulletin/138/Nigeria.html
Frau Prokop hofft, dass bei den 1,3 Milliarden Autoreifen, die im Jahr gefertigt werden, nicht noch andere Menschen in anderen Ländern zu Schaden gekommen sind. Auch das eine Frage der Globalisierung….