vonsaveourseeds 08.12.2009

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Bayer Crop-Science muss den durch seinen Gentechnikreis LL-601 entstandenen Schaden ersetzen: Die gentechnische Verunreinigung von Reis-Saatgut im Süden der USA, die vor zwei Jahren um die ganze Welt ging, hat noch immer ihr gerichtliches Nachspiel. Den ersten beiden amerikanischen Reisbauern aus Missouri, die gegen Bayer klagten, sprach jetzt ein Gericht in St.Louis zusammen 2 Millionen US$ Entschädigung zu. 3000 weitere Klagen sind anhängig.

(Bild: Bayer Crop Science)

Die Entschädigung verteilt sich allerdings ein wenig ungleich: Kenneth Bell wurde Schadensersatz von 1,9 mio $ für seine Verluste beim Verkauf zugesprochen. Der Kleinbauer Johnny Hunter dagegen, der den Reisanbau mittlerweile aufgegeben hat, soll 53.000$ bekommen. Gemeinsam freuten sie sich, eine Bresche in die Verweigerungs-Strategie von Bayer („höhere Gewalt“) zu schlagen. Die Firma muss sich auf dreistellige Millionenbeträge an Ersatzforderungen gefaßt machen, auch wenn ihr keine zusätzlichen Strafzahlungen wegen vorsätzlicher Schädigung aufgebrummt wurden. Greenpeace schätzt in einer Studie den Gesamtschaden des Bayer-Reis auf mittlerweile über eine Milliarde $.

Noch haben Bayers Anwälte freilich ihre Waffen nicht gestreckt, der nächste Prozess soll im Januar beginnen. Weil das Gericht den Antrag auf eine Sammelklage (class action) zurückgewiesen hatte muss es nun theoretisch eine lange Liste von Massenklagen (mass tort) abarbeiten, wenn man sich nicht aussergerichtlich einigen sollte. Der „American Law Ligitation Daily“ freut sich als „bekennender Massenklagen-Junky“ bereits auf die Fortsetzung der Anwaltsschlacht.

Am gleichen Tag verkündete Bayer, eine enge Know-How-Partnerschaft mit dem internationalen Reisforschungs-Zentrum IRRI in den Philippinen, um in public-private-partnership eine Genom-Datenbank von Reissorten zu entwickeln und neue Hybridsorten auf den Markt zu bringen.

Den nächsten Gentechnik-Reis dürfen wir wohl aus China erwarten; aber das ist eine andere Geschichte.

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