So, da wäre ich wieder. Hat also wieder nicht geklappt mit dem Bloggen von unterwegs. Zu viel zu tun, zu viel zu sehen, zu viel zu recherchieren, und die Kinder wollen ja auch unterhalten werden. Ich werde mich aber, so zumindest erneut der Vorsatz, bald hier an die Aufarbeitung machen. Von all den tausenden Bildern wollen ja wenigstens einige ans Licht der Öffentlichkeit, und die Kapazitäten so eines Naturreiseführers, der daraus werden soll, sind schließlich endlich.
Nach drei Monaten und 19.000 km in den Wüsten Nordamerikas ist es eher wieder ein Schock, zurück in den Wedding zu kommen. Dunkler, kalter, grauer und nasser kam er mir selten vor. Glücklicherweise hat ein lieber Freund diesmal zuvor die Heizung angeschmissen und mir die neue CD von Element of Crime auf den Schreibtisch gelegt, sodass es außen und innen schön warm wird.
Dass das Bier in meiner Hand alkoholfrei ist, ist Teil einer Demonstration
Gegen die Dramatisierung meiner Lebenssituation
Doch andererseits sagt man, das Schweinesystem sei auf nüchterne Lohnsklaven scharf
Deshalb steht da auch noch ein Whisky, weil man dem niemals nachgeben darf.
Präziser und schöner kann man die Dinge nicht benennen (das ist übrigens der im Booklet stehende Text, Herr Ihle). Große Worte, große Platte. Damit komme ich über den Winter.
Was ham wa sonst noch?
Bei den Bühnen geht es für mich jetzt ganz normal weiter, gestern Abend schon ein schöner Wiedersehensabend bei der Reformbühne Heim & Welt im Kaffee Burger, Donnerstag dann bei den Brauseboys, ausnahmsweise nicht wie üblich im La Luz, sondern gleich um die Ecke im kuschligen Mastul in der Liebenwalder Str., direkt gegenüber unserer alten Heimat, dem Laine-Art. Kollege Paul Bokowski hat netterweise sogar eine Begrüßungsmontage gebastelt:
Alles Weitere, und das ist derzeit zum Glück gar nicht so viel, in den Terminen, die ich gleich mal aktualisieren werde.
Nicht nur zum Bloggen bin ich unterwegs nicht gekommen, zum Lesen leider auch nicht, jedenfalls nicht jenseits der Reptilien- und Reiseliteratur. Da musste ich all die schönen Bücher wieder ergebnislos nach Hause schleppen. Einzig den neuen Gedichtband von Franz Dobler gönnte ich mir und schrieb darüber drüben in der jungle world.
Dort auch noch einmal für ein Zypern-Special die Aufarbeitung der wilden Geschichte der Zypern-Ringelnatter.
Und in der Edition Tiamat erschien ein Werk, das die Herzen der Menschen im Osten im Sturm erobern wird: „Unter Zonis – Zwanzig Jahre reichen jetzt so langsam mal wieder„, mit Beiträgen u. a. von Klaus Bittermann, Hartmut El Kurdi, Stefan Gärtner, Uli Hannemann, Harry Rowohlt, Oliver Maria Schmitt, Martin Sonnneborn, Fritz Tietz, Horst Tomayer, Joseph von Westphalen, Rayk Wieland, Hans Zippert, Jenni Zylka – und eben von mir. Ich kläre darin über die DDR-Lieblingsspeise Würzfleisch auf und verrate eines der letzten großen Geheimnisse des Kalten Krieges.
Und abschließend weise ich gern noch auf ein schönes Musikvideo des Ex-Brauseboys Nils Heinrich hin, in dem die Kollegen Marc-Uwe Kling und Wolf Hogekamp brillieren und das besonders meinen Nachbarn hier von Shok Muzik und AggroBerlin ans Herz gelegt sei, Ihr Opfer: