Die ostdeutsche Schriftstellerin Monika Maron hat am Freitag auf dem internationalen literaturfestival berlin ihr neuesBuch „Bitterfelder Bogen“ vorgestellt. Sie las aus dem Bericht über das Wiedererstehen der dreckigsten Industriestadt Europas im Geiste der Solarenergie.
Sie berichtete von ihren Kontakten mit den westberliner Öko-Freaks von Wuseltronik, die die Keimzelle für die Solarfirma Solon und den Solarkonzern Q-Cells lieferten und von der Chance, die eine solche Umgestaltung für eine Stadt wie Bitterfeld bietet. Maron, die vor dreissig Jahren berühmt wurde mit ihrem Roman „Flugasche“ über die 180 Tonnen Flugasche, die auf die Menschen in Bitterfeld und Umgebung herunter regneten, hat die Solarfreaks vom einst sozialistischen kreuzberger Ingenieurskollektiv Wuseltronik gefunden und vertraut ihren Ideen die Zukunft an. Sie hat sich von den Ideen der Macher um den längst verstorbenen Wuseltronik-Gründer Reiner Lemoine anstecken lassen und einen optimistischen Bericht geschrieben.
Allein Florian Höllerer, der Maron im Haus der Berliner Festspiele vorstellen sollte, die Tochter eines DDR-Innenministers, die einst mit der Stasi kiooperierte, im Osten aber dennoch ihre Bücher über die wahren Probleme der Menschen nicht veröffentlichen durfte, war der Realitätsnähe der Autorin Maron an keiner Stelle gewachsen. Während er über Literatur redete, sprach sie über Realität. So eindringlich, das der Literaturwissenschaftler Höllerer schließlich einräumte: „Sie setzen sich tatsächlich mit Dingen auseinander.“
Frau Prokop hätte den Kerl gebeten, einfach zu schweigen und Monika Maron weiterlesen zu lassen. So sah das auch das Publikum.