Monsanto, der weltgrößte Saatguthersteller und Dole, der weltgrößte industrielle Hersteller und Vermarkter von Obst und Gemüse haben eine Partnerschaft verkündet, um „besseres Gemüse“ zu entwickeln. Besser ist nach ihrer Lesart vor allem bunter, länger haltbar und weniger fleckig, also einfach supermarktiger und industriegängiger. Das ist keine Überraschung. Bemerkenswert ist dagegen, dass Monsanto von sich aus betont, es werde dabei keine Gentechnik eingesetzt.
Wenn sie am Wochenende Broccoli kaufe und diese am Mittwoch kochen wolle seien die schon verwelkt, meinte die Sprecherin von Monsanto. Das wolle Monsanto in Zusammenarbeit mit Dole jetzt ändern und zwar nicht nur bei Broccoli, sondern auch bei Blumenkohl, Spinat und Salat. Die neuen Kreationen werden dann exklusiv von Dole vermarktet. Gewinner sei natürlich der Verbraucher, meinen sie.
Und damit der das auch glaubt, verspricht Monsanto, dabei seine Gentechnik-Kiste geschlossen zu halten und nur mit herkömmlichen Methoden vorzugehen.
Monsanto ist seit der Übernahme des damaligen Weltmarktführers für Gemüsesamen, Seminis und der auf Glashausgemüse spezialisierten holländischen Saatgutfirma de Ruiters der mit Abstand führende Vermarkter von Gemüsesamen. In den USA kontrollieren sie 30% des traditionell noch eher mittelständischen Gemüsemarkts.
Dole ist die weltweite Nummer eins im Bananenbusiness und die Nummer zwei bei Ananas. Seine Plantagen galten lange Zeit als der Inbegriff der Ausbeutung und Vergiftung von unterbezahlten Arbeitern. Seit einigen Jahren bemüht sich der Konzern jedoch mit Macht, sein Image als Sweatshop und Neo-Kolonialunternehmen loszuwerden. Auf dem Flughafen von San José lachen einen glückliche Plantagenarbeiter auf Dole’s Bio-Bananenplantagen an, auf der Webseite finden sich Umweltprogramme und Einladungen, sich auf den Dole-Plantagen umzusehen. Gentechnik würden wohl auch hier nicht ins Bild passen. Das freut uns.