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gestern: ging einfach nichts dazwischen. Nicht ein Blatt Papier oder fünf Sätze im blog.
Samstagnachmittag Tauschmarkt in Dahmsdorf. Rübel zum Tauschen austeilen und wieder einsammeln, die Buchhaltung auf Datei umstellen. Ein paar Einkäufe, ein paar Gespräche. Einpacken. Nach Altbarnim zu den Kunst-loosen Tagen auf W.’s Hof. Die Installationen laufen noch, die Gäste sind schon fort. Die AusstellerInnen hängen schlapp da. Wir hängen uns dazu. Auch schlapp. Ein Glas Wein im Abendlicht. Zurück. Nudeln mit Salat am Bauwagen. Bisschen Feuer noch, aber das erreicht uns nicht mehr. Jeder geht seines/ihres Wegs.
Sonntagmorgen. Thomas schon los mit dem Roller. Ich noch Kuchen fertig machen, Sachen für Popcorn zusammensuchen. Ist doch stilvoll zum Thema „Mais in meiner Hand“. Mit dem prekären lila Auto los, das wir für zehn Tage gegen unsere schicke Limousine eingetauscht haben, damit damit zwei junge Frauen an verheißungsvolle Orte fahren können. Ich also mit dem knatternden und spotzenden lila Panda wieder los ins Oderbruch. Dort schon Voreinlassgewusel. Ich das popcorn-Ensemble aufgebaut, alles andere läuft auch schon in sämtlichen Scheunen, Hallen und Speichern des 4-Seiten-Hofs. Diskussionsrunde über Genmais mit grüner Schirmherrin und genethisch-NW-Vertreter Ch. Die flanierenden KunstgeniesserInnen sammeln sich um den vorbereiteten Tisch, auf dem auch meine Möhrentorte steht, und fallen in ein erstaunlich ernsthaftes Gespräch. Ich filme vom Dach und außenrum. So wie Ch. W. eigentlich vor allem in ihren Hof verliebt ist, auf dem das Thema Genmais so richtig schön zu Geltung kommt, bin ich verliebt in meine Bilder, in denen sich die Kontroverse so richtig schön entlang der von mir gewählten Sichtachsen entwickelt.
Bemerkenswert lakonischer Kommentar von M. aus Klosterdorf: „Die Kunst kommt immer hinterher, wenn die politischen Kontroversen schon durch sind“ So ähnlich hat er das gesagt. ich habe überlegt, ob das stimmt. Vielleicht inhaltlich. Die Kunst greift die Themen auf, die vor ihrer Nase liegen, und dreht und wendet sie. Die Weiterentwicklung des Themas liegt in der Formsprache. Jedenfalls leistet die Kunst immer einen Beitrag zur Einarbeitung des Konfliktherdes in den gesellschaftlichen Raum. So oder so. M. hatte sein „Gendreck-weg“-T-Shirt an. Das trägt er immer bei solchen Gelegenheiten.
heute: vorbereiten auf die CCS-Veranstaltung heute abend in Neuhardenberg, denn morgen muss ein Artikel geschrieben werden. Außerdem um mich rum ein bisschen aufräumen. Auch das zweite Tomatenhäuschen bepflanzen.