liebe schwestern und brüder,
nach einer nacht des schlafs (wenn auch nicht sehr lange) weiß man ja manchmal, was vom vortag übrig blieb. ich bin immer noch ziemlich fasziniert von dem nachtgebet (vigil) des papstes mit den jungen leuten.
weniger die worte des papstes hallen in mir nach als vielmehr die der jugendlichen, mit denen ich gesprochen habe. WEISS DIE KIRCHE EIGENTLICH ZU SCHÄTZEN. WAS FÜR EINEN SCHATZ SIE DA IN DEN HÄNDEN HÄLT?
die strahlen alle, finden vieles nicht gut, was der papst da so sagt, aber halten trotzdem zur kirche, weil sie hoffnung und freude haben.
diese hoffnung darf man doch nicht enttäuschen! die hierarchie muss doch mal richtig zuhören, was diese leute, die zukunft der kirche, wollen. (wer mehr über die vigil wissen will, kann das hoffentlich in wenigen minuten online auf taz.de tun – habe da was geschrieben.)
gestern abend habe ich in freiburg dann noch mal zufällig drei mädels getroffen, die beim abendgebet waren. man soll das ja als gegenderter taz-redakteur nicht sagen, aber eine sah besser aus als die andere.
und: sehr nett die jugendlichen, begeistert vom abendgebet, auch wenn sie wg. einer panne kurzfristig ausgesperrt waren. die eine junge dame, die offenbar polnische wurzeln hatte, fragte mich zweimal, ob “gläubisch”, ja: “gläubisch” sei.
ich musste fast lachen, habe aber nach kurzem zögern bejaht, war ja von ihr ganz ernst gemeint – und, verdammt!, dialekte sind eben dialekte.
ach, junge leute sind einfach super: sie tragen ihr herz auf der zunge. und wenn ihr herz dann auch noch voll des glaubens ist, was soll dann die rummäkelei?
es macht einfach spaß, mit jugendlichen zu reden. es ist rock`n roll.