…..„Harald Schmidt zeigt endlich jenes Charisma, das, das ihn als deutsches Pendant des amerikanischen Nachrichtensatirikers John Stewart ausweist. 1,39 Millionen Zuschauer haben Schmidts Premiere verfolgt. Der Programmdirektor der ARD, Volker Herres, ist ganz hin und weg. Einen Harald Schmidt „in dieser Form“, meint Herres, „braucht die deutsche Fernsehnation“, gerade vor der Bundestagswahl. Nur er verschaffe „uns politisch, kulturell und ökonomisch den nötigen Durchblick“. …
FAZ von Samstag,19.9. 2009. Aus: Der Antichrist ist wieder da. Von Jörg Thomas.
„Eigentlich war das Ondit nie nachvollziehbar, bei genauer Betrachtung seiner Bilder unverständlich: die Ansicht nämlich, die sich durchgesetzt hatte, dass der Maler Neo Rauch nicht zeichnen würde. Dabei müssen sich seine enigmatischen Welten doch, nachgerade greifbar, aus Quellen speisen, die nicht nur im immateriell Visionären nisten können, in traumverhangenen Zwischenreichen oder im umstandslos auf die Leinwand gebrachten Vorbewussten…..
…Aus den Tiefen dieser sehr ungewöhnlichen Motivschatulle sind jetzt ein paar Ablagerungen ans Tageslicht gekommen, Sedimente einer fortwährenden Suche, die das Wirkliche genauso durchforstet wie das Unrealistische bis Absurde. Neo Rauchs Zeichnungen aus den Jahren 2005 bis 2009 kommen aus den Schubladen seiner Atelierschränke, wo sie zunächst absichtslos gehortet waren…..
…. Es ist vor diesen wilden Skizzen, Entwürfen und Notaten, auch das Lachen erlaubt. Die unterschwellige Komik, die in den überwältigen Bildern ganz aufgesogen scheint, traut sich noch an die Oberfläche. Aber auch andere Gefühle sind weniger kaschiert, noch nicht so ritualisiert….
….Jedes der Blätter kostet 12000 Euro.
FAZ Samstag, 19. 9. 2009. Aus: Aus den Archiven einer eigentümlichen Welt. Von Rose- Maria Gropp
…Auf diesen Bonus des Artifiziellen, den bereits in der Antike Parrhasios im Wettstreit mir Zeuxis erobern wollte, spekuliert das Werk. Das gehört zum Spiel mit den Meraviglia und Artrificialia, zu den technischen Bravourstücken, konstruierten Fabelwesen und Missgestalten, die in der Wunderkammer das Auge in einen Schwindelzustand versetzen sollen. Und irgendwie steht hinter dem Spiel mit Materialparadox und auch Überraschung auch der Plastiker Picasso, der in den fünfziger Jahren zu einem genialen Kniff greift und mit seinen extravaganten Klappskulpturen überrascht…..
FAS, Sonntag, 20. 9. 2009. Aus: Die graue Evidenz . Von Werner Spies. (Aus einem ganzseitigen Artikel über eine Ausstellung von Thomas Demand in der Berliner Nationalgalerie.)
Zeichnung von Neo Rauch, 2007, o.T. Foto: Galerie Eigen + Art.