vonJakob Hein 25.08.2011

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Wir finden es prinzipiell richtig, dass sich der Bundespräsident …, ach je, wie hieß der jetzt gleich, einmischt in die Euro-Debatte. Aber gerade als Staatsoberhaupt darf er nicht vergessen, auch die schrecklichen Auswirkungen auf die politische Karikatur, die diese Krise hervorruft, zu geißeln. Gestern wieder: Merkel, Schäuble und Rösler (der immerhin ohne Strohhut) brausen mit einem Auto, auf dem Säcke und Rettungsringe liegen, geschwind an einem Pförtnerhäuschen vorbei, auf dem „Deutscher Bundestag“ steht. Ihre Richtung ist klar, denn auf dem Wegweiser steht „Staatskasse“.

Ist das Kritik an Sir Norman Foster, dass sein Reichtstag nicht gut aussieht? Wer ist der aus der Pförtnerloge springende Mann? Er sieht so aus wie Schäuble, aber der sitzt ja im Fahrgastraum. Warum sollte ihn die Eurokrise einerseits verdoppeln und andererseits seine Lähmung verschwinden lassen? Und vor allem: Warum sollten die drei Gauner mit einem Auto voll Geld zur Staatskasse rasen? Ist es nicht eher so, dass wir alle unglaublich besorgt sein sollten, dass sie das Geld aus der Staatskasse holen? Hätte man dann nicht die Staatskasse an den linken Rand, das Parlament irgendwie in die Mitte und die Gauner nach rechts fahren lassen können? Oder „deutscher Steuerzahler“ auf das Männchen im Pförtnerhaus schreiben? Oder am besten gleich die ganze Zeichnung sein lassen? Wenigstens am Todestag von Loriot etwas Pietät? Schrecklich, einfach schrecklich.

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