vonJakob Hein 25.10.2011

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Hoho, Sarkasmus!

Es gibt im Leben jedes Künstlers die größeren und die anderen Momente. Klar freut man sich über die gute Rezension seiner letzten Aphorismen-Sammlung in der „Aph(r)or(d)isi(ak)a“, der Fachzeitschrift für gewitzte Wortspiele. Aber manchmal befiehlt einem Marschall Geldbeutel eben auch Sonette für Pornozeitschriften zu schreiben oder den sterbenden Schwan vor den Angestellten der Munitionsfabrik tanzen.

Ganz eindeutig in diese Kategorie fällt die Zeichnung von F.M.Beyer in der Bordzeitschrift von Air Berlin. Und trotzdem. Trotzdem ist sie so ungeheuer schlecht, dass kein Erdenlohn die Strafe aufwiegen kann, die man dafür in der Karikaturistenhölle schmoren muss.  Natürlich wird der Klassiker der schlechten Karikatur angewandt: Was ich nicht zeichnen kann, schreibe ich einfach hin. Darum gibt es den „Finanzminister“ und die „Emissionsabgabe“, erstaunlich, dass nur „Mallorca“ auf dem Koffer steht und nicht noch „Flugreisender“ auf dem Hemd. Ganz neu auch die Symbolik eines bodenlosen Fasses für Steuern.

Aber eine Sache ist wirklich frappierend: Gibt es denn wirklich keine andere Möglichkeit, den derzeitigen Bundesfinanzminister in einer Karikatur darzustellen als mit der Aufschrift auf seiner Anzugjacke und einer Bundesadlerbinde? Keine, echt? Oder lag diese Zeichnung einfach noch auf der Halde für schlechte Lohnkritzeleien für jetzt oder später? Nein? Ja? Na, ist auch egal.

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