vonDetlef Guertler 02.11.2011

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Nano-Gezocke hat Wortistik-Leser Tera-Euro als Neuwortvorschlag eingereicht – womit das bislang nicht übersetzte “High Frequency Trading” aus der neutralen angelsächsischen Börsensprache in die im Deutschen abfällig betrachtete Kasinomentalität übersetzt werden soll.

Ich folge ihm da nicht ganz, siehe Überschrift. Denn selbst wenn all diese mikrosekündlichen Order-Kapriolen natürlich nur von entsprechend dressierten Computerprogrammen durchgezogen werden – es steht immer ein Mensch dahinter. Die scheinbare Unpersönlichkeit des algorithmisierten Börsengeschäfts ist eben nur scheinbar: Das Gezocke veranstaltet sich nicht selbst, es wird von Zockern veranstaltet.

Nano-Gezocke kann man vielleicht verbieten, in der Praxis aber möglicherweise nur auf die Cayman Islands vertreiben. Nanozocker hingegen kann man nicht verbieten – aber dafür regulieren, besteuern, kontrollieren, bestrafen und wenn’s sein muss, auch anklagen und verurteilen. Na dann, nichts wie los.

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