Wir werden hier am Sonntagabend wohl fahl und mit dunkel umrandeten Augen rauskippen. Fensterloser Raum. Neonlicht. Und es riecht schon ein bisschen nach Arztpraxis, HNO, schwerer Eingriff. Warum auch immer, ist schließlich kein Wartezimmer hier, ist der so genannte Presseraum im Haus der Kulturen.
Aber schön auch: Wir bloggen hier, bestücken taz.de, die Fotografen sausen raus und rein, laden die Fotos auf den Rechner, alles digital. Und daneben, am Kopf des Raumes: drei alte Telefonzellen. Ohne Telefone allerdings. Relikte. Mal probieren, wo die Telefonnummern nun enden, die da angeschlagen sind. Eine ist schon mal tot. Bei der anderen klingelt es. Die Frau am anderen Ende: Mitte 40, Akzent und das Schlimmste: Sie kennt weder die taz, noch das Haus der Kulturen der Welt.
Wir rufen da jetzt alle Viertelstunde an.