Momentan blitzt und donnert es in Berlin ja unentwegt. Am letzten Freitag jedoch war es schon ein wenig absurd. Wolkenloser Himmel am Vormittag, strahlender Sonnenschein, wunderbar warm und ich verließ gerade das Mehrzweckbecken als der Schwimmmeister bekannt gab, daß gleich ein Unwetter hereinbrechen würde und alle dann die Schwimmbecken unverzüglich zu verlassen hätten.
Hatte der Bademeister den Wetterfrosch Jörg Kachelmann abgelöst und eine neue Station zur Wettervorhersage auf dem Schwimmmeisterturm installiert?
Alle beeilten sich, tranken ihren Kaffee auf der Terasse doppelt so schnell, verbrannten sich natürlich dabei ihre Zungen, verschlangen ihre halben Brötchen in Sekundenschnelle und eine Unterhaltung zwischen den Badegästen war auch nicht mehr möglich. Alle wollten vor dem Gewitter das Bad verlassen haben.
Die, die sich nicht beeilten, hatten den Aufruf nicht mitbekommen und wiesen später daraufhin, das der Bademeister zukünftig besser vom Turm herunterrufen solle statt dieses altersschwache Megaphon zu benutzen, das wahrscheinlich der Kreuzberger Muezzin dem Bad vor 30 Jahren gespendet hat.
Es blitzte und donnerte dann wirklich gewaltig, aber erst spät am Abend – da hatte das Prinzenbad schon längst seine Tore geschlossen.
Also doch keine neue Wetterstation im Prinzenbad. Der Wetterfrosch übt noch.