vonDetlef Guertler 13.04.2010

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Wer nichts sehen kann, ist blind.

Wer nichts hören kann, ist taub.

Wer nichts sagen kann, ist stumm.

Und wer nichts riechen kann? Hat Anosmie. Aber kein Adjektiv.

Aber warum nicht? Natürlich: Blinde, Taube, Stumme fallen eher auf und sind auch stärker behindert als Menschen, die nichts riechen können (auch wenn die Betroffenen das gelegentlich anders sehen) – aber zumindest hin und wieder ist doch eigentlich jeder Mensch von diesem Leiden betroffen, nämlich wenn er Schnupfen und buchstäblich die Nase voll hat. Warum gibt es trotzdem kein Adjektiv dafür, das es in die Umgangssprache geschafft hätte?

Und wie könnte es heißen, wenn man es jetzt erfinden wollte? Zum Einstieg in die Diskussion zwei Vorschläge. Einer von mir:

– tschi: Angelehnt an das mit dem Schnupfen verbundene Hatschi hätte dieses Adjektiv eine gute Chance auch von jemand verstanden zu werden, der es noch nicht kennt, was die Verbreitung deutlich befördern kann.

Und einer von meinen Kindern:

– gill: Das ist von gar nichts abgeleitet und an nichts angelehnt, sondern stünde für sich, so wie ja auch die Wörter blind, taub und stumm weder etwas mit dem jeweiligen Sinnesorgan noch mit der jeweiligen Tätigkeit zu tun haben.

Weitere Vorschläge?

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