Zum ersten Mal habe ich Mitte der 90er ein Spiel von Roda JC gesehen – die damals von Huub Stevens trainierte Mannschaft aus dem Süden der Niederlande spielte bei Ajax Amsterdam und wie! Nämlich 1:1, und das in höchstem Tempo. Das waren noch Zeiten für Roda JC, und Huub Stevens wurde wegen seiner naja etwas strengen Art noch „Hitler“ genannt. Als Stevens später u.a. in Deutschland Schalke, Hertha usw. tranierte nannte ihn niemand mehr „Hitler“, zu seinem Glück natürlich. Wäre ja etwas missverständlich gewesen.
Heute wird Roda JC wohl kaum noch in der Lage sein, gegen die Spitzenteams der Ehrendivision auf Augenhöhe zu spielen, ja, und dann ist da noch die Sache mit dem „deutschen Image“. Deutsches Image? Ja, deutsches Image. Und das will Roda JC nun loswerden.
Roda JC, das ja in Kerkrade an der deutschen Grenze spielt, hat nämlich gewisse Bräuche. So wird nach Toren vom Stadionsprecher wie eben in Deutschland und das auch auf Deutsch „Danke“ und vom Publikum dann „Bitte“ gerufen. Und das hat Folgen. Auf dem sogenannten Club Positioning Matrix (CPM) – ist das nicht Englisch? – befindet sich Roda JC auf dem 14. von 18 möglichen Rängen.
Bei Roda JC denkt man nun, dass das nicht dem zuletzt äusserst armseeligen Gegurke des finanzschwachen Klubs zu tun habe sondern daran, dass man ein „wenig symphatisches deutsches Image“ habe. Weshalb für die kommende Saison das „Danke, Bitte“ abgeschafft werden solle. Steht so tatsächlich auf der Website von Roda JC. Und dann spielt Roda JC morgen zum Saison-Auftakt beim SC Heerenveen. Es wird ordentlich was auf die südniederländisch-deutsche Mütze geben, denke ich…